Steinen Denkmalschutz als Herausforderung

Markgräfler Tagblatt

Förderverein Gulbranssonkirche: Christel Mohr gibt den Vorsitz ab

Steinen (hp). Beim Förderverein Gulbranssonkirche zeichnet sich ein Wechsel an der Spitze ab: Wenn die Mitglieder am kommenden Mittwoch, 28. März, um 20 Uhr im Gemeindesaal der Christuskirche zur Generalversammlung zusammenkommen, wird Vorsitzende Christel Mohr einem Nachfolger Platz machen. Es ist mitnichten Amtsmüdigkeit, die das Gründungsmitglied bewogen hat, den Vorsitz niederzulegen. Christel Mohr wurde unlängst an die Spitze des Fördervereins Kunst und Kultur Steinen gewählt, und es lässt sich schlecht auf zwei Hochzeiten tanzen. Dem Förderverein Gulbranssonkirche bleibt Christel Mohr aber nach wie vor erhalten, etwa bei der Organisation des „Tags des offenen Denkmals“. Und auch so will sie dem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Der Förderverein Gulbranssonkirche war im November 2012 ins Leben gerufen worden, um für den Erhalt der von Olaf Andreas Gulbransson gebauten Christuskirche – seit 2011 ein Kulturdenkmal – einzutreten. Gulbransson zählt mit seinen innovativen Bauten zu den bedeutendsten Kirchenbauarchitekten der Nachkriegsmoderne.

Das Prädikat „Kulturdenkmal“ ist für Pfarrer Kai Thierbach auf der einen Seite ein Pfund, mit dem man wuchern kann, und auf der anderen Seite auch eine (finanzielle) Herausforderung. Bei allen anstehenden Arbeiten muss nämlich dem Denkmalschutz Rechnung getragen werden. Das zeigte sich auch bei den „zugigen Fenstern“ des Gemeindesaals, die nicht einfach durch preiswerte Kunststofffenster ersetzt werden durften. Es mussten wieder welche aus Holz sein.

Der evangelisch-lutherischen Gemeinde unterstützend unter die Arme zu greifen, hat sich der Förderverein Gulbranssonkirche zur Aufgabe gemacht. Der Förderverein sieht es aber auch als seine Aufgabe an, die Erinnerung an den Kirchenarchitekten Olaf Andreas Gulbransson wach zu halten, ebenso wie an den Maler und Grafiker Hubert Distler, von dem unter anderem das Altarbild in der Christuskirche stammt.

2012 von 13 Personen gegründet, zählt der Förderverein mittlerweile 47 Mitglieder. Christel Mohr, die seit der Gründung dem Förderverein vorsteht, spricht von einem guten Rückhalt, der es ermöglichte, 1800 Euro für die Treppensanierung, 3400 Euro für die Erneuerung der Fenster und 18 000 Euro für den barrierefreien Zugang zum Gotteshaus beizusteuern. Dafür haben die Vereinsmitglieder und Freunde aber auch die Ärmel hochgekrempelt. Beeindruckend ist die Fülle der Aktivitäten und kulturellen Veranstaltungen, mit denen der Förderverein seinen Sparstrumpf füllte.

Nun gönnt sich der Förderverein eine Atempause, ehe das nächste größere Projekt in Angriff genommen wird: der barrierefreie Zugang zum Gemeindesaal im Untergeschoss der Gulbranssonkirche. Fest steht allerdings jetzt schon, dass sich die evangelisch-lutherische Gemeinde am 9. September am „Tag des offenen Denkmals“ beteiligen wird. „Entdecken, was uns verbindet“, lautet das Motto in diesem Jahr.

Weitere Informationen: Förderverein Gulbranssonkirche: Mittwoch, 28. März, 20 Uhr, Generalversammlung im Gemeindesaal der Christuskirche.

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