Steinen Deutliche Unterschiede bei Branchen

Ralph Lacher
Weihnachtsschmuck auf dem Cornimontplatz Foto: Ralph Lacher

Wirtschaft: Kundenfrequenz im Weihnachtsgeschäft entspricht nicht unbedingt den Erwartungen

In der Geschäftswelt Steinens und im Gewerbeverein „Steinen – echt stark“ blickt man mit gemischten Gefühlen auf das Weihnachtsgeschäft.

Von Ralph Lacher

Steinen. Die Kundenfrequenz sei nicht ganz wie erhofft, wobei es deutliche Unterschiede bei den Branchen gibt, wie die von dieser Zeitung befragten Geschäftsleute sagen.

Gewerbevereins-Vorsitzender Dirk Zumkeller berichtet, dass die Kundenfrequenz in seinem Spielwaren-Geschäft weniger als vor Corona sei. Es sei eine deutliche Zurückhaltung zu spüren, nicht nur im stationären Handel, sondern auch im Online-Geschäft. Dieses hat Zumkeller in den beiden Corona-Jahren forciert. Dort habe es einen Rückgang von bis zu 30 Prozent gegeben.

Überlegter Einkauf

Auffällig sei, dass es Tage gebe, an denen richtig viel los sei in Steinen und in den Geschäften, dann aber wieder Tage folgten, an denen kaum Kunden kämen. „Es gibt auch Branchen, etwa den Bereich Optik und Mode, in denen es nicht so deutliche Konsumzurückhaltung gibt“, sagt Zumkeller zu seinen Eindrücken nach Rücksprache mit den Gewerbevereins-Mitgliedern.

Daniela Trefzer von „Gewürze und mehr“ hatte im September den Bereich Toto-Lotto, Tabakwaren und Paketshop von einer Nachbarin übernommen. Dies sorge wohl auch für Kundschaft an den Tagen vor dem Fest. Allerdings sei festzustellen, dass viele Kunden überlegter einkaufen. Die Kunden seien nach wie vor bereit, für Geschenke, aber auch Notwendiges und Nützliches Geld auszugeben. Sie freut sich, dass die Kundschaft würdigt, dass man in Steinen trotz Widrigkeiten wie Energiepreise und Inflation versuche, Weihnachtsstimmung zu schaffen.

Keine Trendwende

Karsten Pabst, Geschäftsführer des Lebensmittel-Unternehmens Hieber, das den Einkaufsmarkt beim Mühlehof betreibt, sieht schon länger eine verhaltene Konsumlaune. Bereits im Sommer habe es sich angesichts der Inflation und der Energiekrise abgezeichnet, dass die Menschen gerade bei Lebensmitteln sparen. Artikel, die man auf der Discount-Schiene anbiete, würden seit Monaten stark nachgefragt. Verlierer dieser Entwicklung seien hochpreisige Produkte, etwa solche mit Bio-Label oder auch Veganes. In der Adventszeit habe sich keine Trendwende ergeben, was man auch nicht erwartet hätte. „Die Verunsicherung beim Kunden ist sehr, sehr groß“, sagt Pabst.

Keine Zurückhaltung

Einen anderen Eindruck hat Eva Merstetter-Brunner vom Modehaus Merstetter am Cornimontplatz. In ihrem Fachgeschäft sei aktuell eine Kundenfrequenz wie vor Corona zu verzeichnen. Von Konsumzurückhaltung sei keine Spur.

Durchwachsen

Rene Geier, Betreiber des Partyservice Hug mit Tagesrestaurant an der Siemensstraße, berichtet von einem durchwachsenen Weihnachtsgeschäft und nicht den erhofften Umsätzen. Im Restaurant habe man kaum Weihnachtsfeiern abwickeln können, derweil einige Firmen allerdings den Catering-Service in Anspruch genommen hätten. Privathaushalte agierten sehr zurückhaltend, was angesichts der Inflation und der Kosten für Energie verständlich sei. „Wir sind als Lebensmittelbetrieb in einer angespannten Lage wegen der drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise“, sagt Rene Geier. Denn diese Preissteigerungen könne man nicht weitergeben, sagt der Unternehmer.

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