Steinen „Die Jugend muss lernen, Konflikte nicht mit Gewalt zu lösen“

Markgräfler Tagblatt
Rolf Strohmeier (links) und Ralf Kiefer vom VdK legten am Ehrenmal auf dem Höllsteiner Friedhof einen Kranz nieder.                                                                                                                                                                           Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Volkstrauertag: Steinens Bürgermeister: Angesichts gewaltätiger Auseinandersetzungen ist der Gedenktag heute noch wichtig

Steinen (os). Man gedenke am Volkstrauertag all derer, die Opfer von Kriegen und Bürgerkriegen wurden oder werden, aber trauere auch um die Opfer von Terrorismus, politischer Verfolgung, Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache, so Steinens Bürgermeister Gunther Braun bei der zentralen Gedenkfeier auf dem Höllsteiner Friedhof.

Umrahmt wurde die Feier vom Höllsteiner Musikverein mit passenden Weisen; die Kranzniederlegung oblag dem VdK mit Rolf Strohmeier und Ralf Kiefer. Gunther Braun betonte, dass trotz aller Trauer an diesem Tag auch die Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und die gemeinsame Verantwortung für Frieden unter den Menschen vor Ort wie auch in der Welt ihren Platz habe.

Der Bürgermeister erinnerte daran, dass der Volkstrauertag seit 1919 und auf Initiative des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge begangen wird. Einst zum Gedenken an die Kriegsopfer gedacht, seien im Zeitalter der Globalisierung unzählige gewalttätige Auseinandersetzungen dazu gekommen, so dass der Gedenktag nach wie vor aktuell sei.

Bezug nehmend auf den Mauerfall vor 30 Jahren sagte der Bürgermeister, dass man auch den Opfern an der innerdeutschen Grenze und den Bundeswehrsoldaten gedenke, die in Auslandseinsätzen in jüngerer Vergangenheit ihr Leben lassen mussten.

Kritisch beurteilte Braun auch die aktuelle Entwicklung in Syrien, die Kurdenfrage und die Staatsführer Donald Trump und Recep Erdogan. Wichtig sei, so Braun, dass man versuche, nachfolgende Generationen über die Verbrechen der Vergangenheit zu informieren und zu mahnen.

„Die Jugend muss erfahren, was aus historischen Geschehnissen entstehen kann und wie man daraus lernt, Konflikte eben nicht mit Gewalt zu lösen“, sagte Braun und meinte, dass die Arbeit von Hansjörg Noe und Gerhard Schaum zur Steinener Lokalhistorie in schwierigen Zeiten dazu beitragen könne, die eigene Geschichte wach zu halten.

Ausdrücklich würdigte Braun die Arbeit des VdK sowohl in Sachen Wachhalten der Erinnerung an Leid und Tod, aber auch in der Pflege der Gräber und Mahnmale.

Die Gedenkfeier in der evangelischen Kirche in Steinen hatte Bürgermeister-Stellvertreter Marc Sutterer unter Mitwirkung des Musikvereins Steinen gestaltet.

In Endenburg gestalteten Ortsvorsteherin Daniela Trefzer und die Feuerwehr die Gedenkveranstaltung, in Hägelberg beim Haus Frieden Otto Hug, später auf dem Friedhof Ortsvorsteherin Gabriele Kaiser-Bühler unter Mitwirkung von Turnverein und dem Fanfarenzug der Feuerwehr Hägelberg.

Ortsvorsteher Jürgen Schäfer hielt in Hüsingen die Ansprache und legte den Kranz nieder. Mitwirkende waren Ralf Kiefer und der Männerchor Hüsingen sowie Trompeter Roland Richwalsky.

Auf dem Friedhof in Schlächtenhaus hielt Ortsvorsteherin Almut Steyer die Ansprache und legte den Kranz nieder. Die Konfirmanden trugen Gedanken zum Anlass vor, den der Musikverein umrahmte.

In Weitenau legte Ortsvorsteherin Freya Bachmann nach ihrer Ansprache den Kranz nieder; der Gesangverein Harmonie Weitenau und die Feuerwehr wirkten mit.

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