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Steinen Die Liebe zur Musik schon früh entdeckt

Markgräfler Tagblatt
Henk van Heel feiert am heutigen Mittwoch seinen 80. Geburtstag.                                                                                                                                                         Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Organist Henk van Heel feiert heute seinen 80. Geburtstag

Steinen-Endenburg (ger). Henricus Wilhelmus Marie van Heel, besser bekannt als Henk van Heel, feiert am heutigen Mittwoch seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar wurde am 29. April vor 80 Jahren  in Rotterdam als mittleres Kind von fünf Geschwistern geboren. Seine gesamte Familie war musikalisch, zwei Onkel waren Klosterbrüder  und  spielten die Orgel.  Mit sechs Jahren bekam Henk van Heel Klavierunterricht. Früh entwickelte er seine Liebe zum Jazz. 

Nach der Höheren Handelsschule absolvierte der Jubilar eine kaufmännische Lehre in einem Teppichhaus in Rotterdam und trat mit 18 Jahren in die holländische Marine ein. Zwei Jahre Militärdienst hatte er auf der holländischen Antilleninsel Curaçao zu leisten. Dort gründete er das „ABC-Quartett“, das sich als gefragte Musikformation entwickelte. Weitere berufliche Stationen führten  ihn Ende der 1960er Jahre nach Hongkong, wo er mehrere Jahre lang für eine große holländische Import-Exportfirma Textilien produzierte. Später verlegte er seine berufliche Tätigkeit in ein Büro in Riehen (Schweiz). 

Daher musste er sich 1990 in der Region eine Mietwohnung suchen und kam so nach Lehnacker. Später ergab sich die Gelegenheit zum Kauf des Hauses. In diesem zeitlichen Zusammenhang ging sein Arbeitgeber pleite und er musste sich nach einer anderen Beschäftigung umsehen.

Die „Krone“ in Lehnacker mit ihrem einladenden Klavier hatte sich damals schnell in sein Stammlokal verwandelt, und so wurde ihm vom Besitzer ein Pachtvertrag angeboten. Gemeinsam mit seinem damaligen Partner Otto Busch stürzte er sich in das Wagnis, „Beizer“ zu werden. Das Gasthaus entwickelte sich unter der neuen Regie zu einer gut besuchten Musikkneipe. Vielen sind die legendären Motorradtreffs, die beliebten Scheunenfeste oder die beeindruckenden Jazz-Abende noch gut in Erinnerung. Viele Jahre sang Henk van Heel beim Wiesleter Chor, und er war mit seinem Akkordeon lange beim Harmonika-Orchester Endenburg-Sallneck anzutreffen. 

Das anstrengende Leben als Gastwirt forderte allerdings seinen Tribut. Als der Pachtvertrag auslief, ergab sich in seinem Leben erneut eine Wendung.  Er hörte im Radio wohlbekannte Orgelklänge aus seiner Jugendzeit: Bei der Toccata von Charles-Marie Jean Widor war es um ihn geschehen. Im Alter von 60 Jahren entschied er sich spontan, beim Schopfheimer Bezirkskantor Martin Winkler und später bei dessen Amtsnachfolger Christoph Bogon Orgelunterricht zu nehmen. Der damaligen Pfarrerin Susanne Roßkopf entging das nicht. Kurzerhand engagierte sie ihn als Organisten. Henk van Heel, der selbst Katholik ist, trifft man seitdem bei den Gottesdiensten oder anderen kirchlichen Ereignissen in der Region an. Dabei präsentiert er, sofern gewünscht, auch Kostproben seines erstaunlich großen musikalischen Repertoires. Manchmal sind spontan jazzige Varianten klassischer Stücke zu hören. Auch Kirchengemeinden auf dem Dinkelberg und Weil am Rhein freuen sich, den talentierten Organisten manchmal „ausleihen“ zu können. 

Umständehalber feiert  Henk  heute gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin im kleinsten Kreis. Für ein größeres Geburtstagsfest hat ihm das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung gemacht.

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