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Steinen Diskussion um „Fenno“ geht weiter

Maximilian Müller

Ortsentwicklung: Gemeinderat beschließt einstimmig öffentliche Behandlung / Zuversicht bei Feigher

Steinen - Es geht in die nächste Runde: Einstimmig hat der Gemeinderat Steinen beschlossen, in einer öffentlichen Sitzung über „Fenno Kinderparadies“ und eine mögliche Änderung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet an der Wiese“ zu beraten.

Sie sei jetzt wieder optimistisch, sagte Lisa Feigher, Betreiberin des „Fenno“, nach dem öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung. Nach einem Gespräch mit der Fraktion „Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf“ am Vorabend sei sie sehr niedergeschlagen gewesen und habe sich keine Hoffnung mehr gemacht. Das sei jetzt anders, sagte sie gelöst.

Fokus auf Einzelhandel

Zum Hintergrund: Das „Fenno“ steht in der Wiesenstraße in einem Gewerbegebiet, in dem kein Einzelhandel vorgesehen ist. Nachdem „Fenno“ anfangs als Großhändler Schulen und Kindergärten belieferte, entwickelte sich das Geschäftsmodell in Richtung Einzelhandel.

Vor etwa fünf Jahren meldete ein Nachbar dies den Behörden. Es folgte ein Hin und Her mit Gemeinde, Landratsamt und Regierungspräsidium. Zwei Mal lehnte der Bau- und Umweltausschuss in nichtöffentlicher Sitzung eine Änderung des Bebauungsplans zugunsten von „Fenno“ ab.

Aktuell läuft eine Frist bis Ende September für einen Räumungsverkauf. Danach werde sie „Fenno“ schließen und das Gebäude verpachten, sagte Feigher in der Bürgerfragestunde.

Großer Rückhalt

Dabei betonte sie auch, dass es nicht ihr Mitbewerber gewesen sei, der sie angezeigt habe, noch habe sie damals ihren Mitbewerber gemeldet, der vor einigen Jahren vor ähnlichen Problemen stand.

Der öffentliche Zuspruch sei beeindruckend gewesen. Sie dankte der SPD-Fraktion für ihren Einsatz und der „Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf“, bei der sie habe vorsprechen dürfen. Zudem kritisierte sie, dass die CDU-Fraktion nicht dazu bereit gewesen sei.

CDU-Fraktionssprecher Marc Sutterer sagte, das komme ihm schon wie „CDU-Bashing“ vor. Eine Vorsprache habe es in den fünf Jahren durchaus gebeben. Die CDU unterstütze den Antrag, das Thema öffentlich im Gemeinderat zu beraten. Daher sei auch keine Vorsprache vor der Sitzung nötig gewesen.

Keine Versprechungen

Ulrike Mölbert, Sprecherin der Fraktion „Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf“, betonte, dass man keine Versprechungen machen könne. Wenn es eine neue Möglichkeit gebe, „Fenno“ zu retten, wolle man diese gerne nutzen. Es sei aber nicht so, dass man dies nicht schon vorher versucht habe. Auch sie war für eine öffentliche Behandlung des Themas, allein schon, um aus der Gerüchteküche herauszukommen, wie sie es ausdrückte.

SPD-Fraktionssprecher Rudolf Steck sprach davon, dass man „Fenno“ den Todesstoß versetze, wenn man den Bebauungsplan nicht ändere. Außerdem könne man damit auch rechtswidrige Zustände in der Nachbarschaft nachträglich legalisieren.

„Fenno“ sei ein wichtiger Bestandteil eines lebenswerten Orts und ein Gegensatz zum sonst um sich greifenden Online-Handel, sagte Steck.

Brückenschlag als Ansatz

Mit dem Brückenschlag nach Höllstein habe die Gemeinde ein Tor für eine Möglichkeit zum Erhalt „Fennos“ geöffnet. Zuvor hatte Steck gegenüber unserer Zeitung davon gesprochen, dass man in der Wiesenstraße beispielsweise ein Mischgebiet etablieren könnte.

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