Vereinsgemeinschaft: Kein Neustart nach der Corona-Zwangspause / Gesprächsrunde ergebnislos
Das beliebte Dorffest in Schlächtenhaus steht offenbar vor dem Aus. Das ist das Ergebnis eines Treffens der Vereinsgemeinschaft Schlächtenhaus-Hofen, die das Fest bisher organisiert hatte.
Von Ralph Lacher
Steinen. „Uns allen fehlt das soziale Leben im Dorf und vor allem die Festkultur. Trotzdem haben wir beschlossen, das Dorffest wohl nicht mehr auszurichten“, sagt Erwin Bechtel als Sprecher der Vereinsgemeinschaft.
Bis 2019 hatte die aus den sieben örtlichen Vereinen (Schützen-, Musik-, Gesang- und Frauenverein, Oldie-Freunde, Feuerwehr und Harmonikaorchester) bestehende Festgemeinschaft 18 Mal im Juni zum dreitätigen Fest an die Steinenberghalle eingeladen.
Im Wechsel gab es dazu ein Oldtimertreff für Traktoren oder für Motorräder und Autos. Beim Publikum kamen die Veranstaltungen bestens an.
2020 und 2021 allerdings fiel das Fest Corona und den einschlägigen Einschränkungen zum Opfer. Durch diese lange Zwangspause kamen einige Teilnehmern offenbar auf den Gedanken, das Fest ganz aufzugeben. In diesem Sinne spricht Vereinssprecher Bechtel denn auch von einem enttäuschenden Verlauf des jüngsten Gesprächs im Kreis von Vereinsvertretern und Ortsvorsteherin Almut Steyer. Es sei deutlich geworden, dass die lange Unterbrechung durch Corona bei den Helfern Auflösungsgedanken mit sich gebracht habe.
Weil sie den hohen Aufwand fürs Dorffest aus verschiedenen Gründen nicht mehr stemmen können, stiegen der Frauenverein, das Harmonikaorchester sowie der Gesangverein aus der Festgemeinschaft aus.
Für die verbleibenden vier Vereine gestaltete sich die Suche nach Helfern sehr schwierig. „Es zeigt sich leider auch bei uns, dass die Bereitschaft zu einem solchen Engagement spürbar nachgelassen hat“, erklärt Bechtel.
Die im Laufe der Sitzung ins Spiel gebrachte kleinere Festversion fand keine echte Zustimmung. Schlussendlich beschloss die Festgemeinschaft nach zwanzig Jahren ihre Auflösung.
Die in dieser Zeit angeschaffte und zusammengetragene Festausstattung wird aufbewahrt und stünde somit zu Verfügung für den Fall, dass eine neue Gemeinschaft oder ein neuer Veranstalter die Festtradition womöglich fortführen möchte.
Abschließend bedankt sich Bechtel bei den zahlreichen Helfern, die das Fest über die Jahre hinweg zum beliebten Fixpunkt im dörfliche Veranstaltungskalender gemacht hatten, und nennt an dieser Stelle stellvertretend Doris Bechtel für Einkauf und Einteilung sowie Werner Brendle als Hauptorganisatoren der Oldtimertreffen.
