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Steinen Eine ordentliche Portion Balsam für die Seele

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Endlich wieder gemeinsam auftreten: Die Freude darüber war dem Lörracher Jazzchor „Flat&Co“ deutlich anzumerken. Foto: Ralph Lacher

Konzert: Initiative „Kunst und Kultur“ präsentiert Jazzchor „Flat & Co.“ im ausverkauften Schulfoyer

Steinen (os). „Musik ist Balsam für die Seele und wir wünschen Euch allen, heute Abend eine riesige Portion davon abzubekommen“. Mit diesen Worten kündigte Christel Mohr, Vorsitzende der Steinener Kulturinitiative „Kunst &Kultur in Steinen“ am Samstagabend im Foyer des Meret-Oppenheim-Schulzentrum den Jazzchor „Flat&Co.“ aus Lörrach an.

In den nächsten gut eineinhalb Stunden bekamen die 100 Besucher im ausverkauften Konzertsaal wahrlich eine Menge an musikalischem Balsam ab: Ein Chor, der sein Repertoire begeistert vortrug, ein Dirigent, der Chor und Konzert in bester Unterhalter-Laune leitete und die einfühlsame Begleitung am Piano prägten den Abend.

Daneben war auch Corona stark präsent: Neben der Zugangsbeschränkung auf „2G“ galt den ganzen Abend über Maskenpflicht. Und auch in den kurzweiligen Ansagen des Basler Dirigenten Philippe A. Rayot kam Corona immer wieder vor.

Rayot, der übrigens mit seinem Quartett „Cantuccini“ im Januar 2020 das letzte Event von „Kunst&Kultur“ vor Corona im Mühlehof mitgestaltet hatte, erzählte von den Schwierigkeiten für Kunstschaffende in den letzten knapp zwei Jahren.

Das kam mal heiter daher – etwa dann, wenn er von der skurrilen Situation eines deutsch-schweizer Chortreffens an der abgesperrten Grenze zwischen Lörrach und Riehen erzählte, oder vom Wiedereinstieg in die Proben im Sommer unter dem Tribünendach des Lörracher Grüttpark-Stadions.

Anderes aus dem Mund des Dirigenten wiederum stimmte nachdenklich – etwa die Befürchtung, dass ein Konzert wie das am Samstag bald schon wieder nicht mehr möglich sein könnte, und dass dann auch wieder Online-Proben nötig sein könnten, wie man sie von November letzten bis Juni diesen Jahres hatte.

Erster Auftritt seit zwei Jahren

Die Ausführungen des Dirigenten zu Chorgesang in Corona-Zeiten waren aber keineswegs Stimmungskiller. Denn Rayot trug das Ganze mit einer gehörigen Portion Humor und Ironie vor.

Die Vorträge des Chores waren geprägt von Sangesfreude und vor allem von der Begeisterung darüber, nach fast zwei Jahren erstmals wieder vor Publikum auftreten zu können.

Die gut 40 Sängerinnen und Sänger von „Flat & Co.“ starteten mit dem Titelsong des von Rayot als „unser Jahreskonzert“ bezeichneten Liederreigens: „Dr. Jazz“ von Joseph King Oliver. Gesang auf hohem Niveau bot auch der weitere Verlauf des Konzertes, etwa in mehreren Nummern des Jazzers Duke Ellington („Do nothing till you hear from me“, „I don’t mean a thing“) oder in Ben Oaklands „Java Jive“. Aber auch Klassiker des Jazz- und Popgesangs brachte „Flat&Co.“ frisch und dynamisch zu Gehör – „Stand by me“ von Ben E. King, „That Lonesome Road“ von James Taylor, „She’s always a woman“ von Billy Joel oder „Bridge over troubled water“ von Paul Simon und Art Garfunkel etwa.

Immer leichthändig, mal getragen, mal swingend begleitet wurden die gut 40 Sängerinnen und Sänger in den meisten Stücken von Daniel Mc Alavey am Piano.

Am Ende eines wunderschönen Konzertabends konnte sich Christel Mohr sicher sein, dass die Medizin von „Dr. Jazz“, die sie eingangs als „Balsam für die Seele“ bezeichnet hatte, ihre therapeutische Wirkung getan hatte – lang anhaltender Beifall für den Chor, seinen Dirigenten und den Pianisten waren Beleg dafür.

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