Das Fest zum Abschied gestalteten natürlich die Schüler in Eigenregie. Mit viel Musik, Gesang und flotten Sprüchen arbeiteten sie auf den Moment hin, den sie sich herbeigesehnt hatten. Der rote Teppich für den Gang ins Ungewisse war vor der Wiesentalhalle ausgerollt. Steine lagen zumindest sichtbar keine im Weg.
Wolfgang Klingenfeld, der am Freitag seine letzte Zeugnisübergabe als Rektor zu managen hatte, packte zum Reifezeugnis das Gedicht von Heinz Erhardt, das heuer Thema im Prüfungsfach Deutsch war und sich mit „der Schule“ beschäftigt. Damit zündete er recht wirkungsvoll für alle, die nicht den besten Abschluss schafften, ein Fünkchen Hoffnung, das später noch zum lodernden Feuer werden könnte: „Mögen die Geistesgaben, wie es in Erhardts Gedicht heißt, auch verschieden sein, mag es Schüler geben, die mit schneller Auffassungsgabe gesegnet sind, die immer die besten Arbeiten geschrieben haben: das garantiert noch lange nicht, dass das so bleiben muss.“ Denen, die ohne Lob oder Preis für Schulleistungen auf der Bühne stehen werden, schrieb Wolfgang Klingenfeld ein Quantum Trost ins Stammbuch: „Macht euch nichts draus - eure Zeit kommt schon noch.“ Und in Anlehnung ans Motto, das sich „in der größten Sauna des Wiesentals“ durch den Abend zog, meinte der Rektor: „The Time of your life is still to come.“