Steinen Einstimmig für eine Bebauung

Yvonne Rünzi
Für das Gebiet „Hutmatt 2“ in Steinen soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Foto: Yvonne Rünzi

Nachdem das Bundesverfassungsgericht im vergangenen Jahr das beschleunigte Verfahren für Bebauungspläne kippte, stand nun der Bebauungsplan „Hutmatt 2“ mit einem erneuten Aufstellungsbeschluss auf der Tagesordnung des Gemeinderats Steinen.

Einhellig beschloss der Gemeinderat die Veröffentlichung der Planunterlagen und die Aufstellung des Bebauungsplans „Hutmatt 2“. Die Abstimmung über den Vorentwurf der Kommunalen Wohnbau brachte hingegen eine knappe Mehrheit: Sieben Gemeinderäte stimmten zu, während fünf ihn ablehnten und sechs Räte sich enthielten. Der Gemeinderat beriet über ein klassisches zweistufiges Verfahren – auf Wunsch der Fraktion der Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf (GflD) wurde aber über die Teilpunkte einzeln abgestimmt.

Ausgangslage

Birthe Fischer von der Lörracher Stadtbau erläuterte den geplanten Bebauungsplan „Hutmatt II“, der sich auf einer Fläche von 1,4 Hektar am Ortsausgang Richtung Hägelberg befindet. Zwischen Steinenbach und Kirchstraße soll Platz für bis zu 106 Wohneinheiten geschaffen werden. Im südlichen Bereich sollen Doppelhaushälften mit maximal drei Geschossen entstehen, im nördlichen Bereich Mehrfamilienhäuser mit unterschiedlichen Höhen. Entlang der bestehenden Bebauung dürfen diese maximal dreigeschossig sein, im äußeren Bereich auch viergeschossig.

Für den Bolzplatz und die voraussichtlich zu fällenden Bäume wird nordwestlich ein Ersatz geschaffen.

Sozialer Wohnungsbau

Gemeinderat Rudolf Steck (SPD) haderte mit den Begriffen „preisgünstiger Wohnungsbau“ und „preisgünstiges Mietniveau“ in der Beschlussvorlage. „Der Grundgedanke beim Kauf dieser Grundstücke war, dass man vielleicht etwas in Richtung sozialer Wohnungsbau macht“, schloss sich Gemeinderat Norbert Götz (CDU) an – aber dies sei bei den letzten drei Neubaugebieten schon nicht geglückt.

Bürgermeister Gunther Braun erläuterte, dass bei den bei der Kommunalen Wohnbau verbleibenden Grundstücken möglichst günstige Mieten erreicht werden sollen. „Unser Bestreben ist immer, grundsätzlich so günstig wie möglich zu sein – aber dem stehen Zwänge gegenüber“, gab er zu Bedenken. Braun setzt seine Hoffnung auch auf künftige Fördertöpfe.

Verkehr und Straßen

„Wir reden heute über ein Baugebiet, über das wir grundsätzlich nie glücklich waren und das wir eigentlich ursprünglich nicht wollten“, stellte Stephan Mohr (GflD) fest. Der GflD stößt die, in ihren Augen, zu massive Versiegelung auf, und sie sieht Einsparpotenzial bei den Straßen.

Die Lörracher Stadtbau sieht sich mit einer Straßenbreite von 5,50 Metern auf der sicheren Seite. Auch bei einer Einbahnregelung komme es zu Begegnungsverkehr mit Fußgängern und Fahrradfahrern. Zudem seien gerade im Hinblick auf Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge oder auch einem dreiachsigen Müllfahrzeug 3,50 Meter Straßenbreite „sehr eng“, erläuterte Fischer.

Mohr entgegnete, dass eine Straßenbreite von vier Metern ausreichend sei, da es ruhenden Verkehr nur in begrenzter Anzahl für Besucher geben sollte. Die Anwohner sollten auf die Tiefgaragen ausweichen, die unter den Mehrfamilienhäusern vorgesehen sind. Er bezweifelte, dass Stellplätze in großer Anzahl überhaupt benötigt werden: „Es gibt viele, die kein Auto haben und auch keines wollen“.

Braun wies darauf hin, dass Tiefgaragen „immense Kosten“ für den Wohnraum erzeugen würden. Erfahrungen in anderen Straßen hätten gezeigt, dass viele auch aus Kostengründen lieber an der Straße als in der Tiefgarage parken würden.

Weiteres Vorgehen

Fischer bestätigte, dass Anmerkungen und Forderungen im Verfahren noch eingereicht werden können. „Dazu ist auch jeder aufgefordert“, betonte sie. Diese Stellungnahmen werden anschließend im Gemeinderat behandelt.

  • Bewertung
    1

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading