^ Steinen: „Erst das große Ganze klären“ - Steinen - Verlagshaus Jaumann

Steinen „Erst das große Ganze klären“

Christoph Schennen

Verkehr: Gemeinderatsfraktionen nehmen Stellung zur Verkehrsplanung

Steinen -  Im Gemeinderat nahmen die Sprecher von CDU, Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf und SPD Stellung zu der von Johannes Brandsch (Rapp Regioplan) vorgestellten Verkehrsplanung.

Eine Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung der Verkehrssituation hatte Ulrike Mölbert in Namen der Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf (Gemeinschaft). „Steinen muss vom Durchgangsverkehr entlastet werden“, lautete einer von ihnen.

Auch die Verbindung zwischen Steinen und Höllstein müsse verbessert werden. Wichtig sei es, die Teilorte in die Betrachtung mit einzubeziehen, die Anbindung an den ÖPNV zu verbessern und Radwege auszubauen. Mölbert kritisierte, dass sich Gemeinderat und Verwaltung „zu oft in Details verlieren“ würden.

Es sei aber wichtig, erst das „große Ganze“ zu klären. Die Gemeinschaft wünscht sich eine Entlastung des Verkehrs auf der Eisenbahnstraße, die zu einer Einbahnstraße werden solle. Wenn der Verkehr dann nur noch aus einer Richtung komme, wäre eine Straßenquerung zum Cornimont-Platz ungefährdet möglich. Dieser Platz müsse ertüchtigt werden, um eine erhöhte Aufenthaltsqualität zu bekommen.

Die Gemeinschaft fordert auch die Schließung des Bahnübergangs für den Autoverkehr. „Für Fußgänger und Radfahrer soll dieser Übergang aber weiterhin nutzbar sein“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Gemeinschaft. Zur geplanten Verlegung der L 138 nahm die Fraktion noch keine Stellung, weil sie die Verkehrszählung abwarten will.

Die Ostumfahrung hält sie für ebenso notwendig wie die Verkehrsberuhigung in markanten Straßen und in allen Teilorten. Dort, wo zu schnell gefahren werde, müsse man die zulässige Geschwindigkeit auf 30 oder 40 Kilometer pro Stunde begrenzen. Mölbert fordert auch eine Anbindung der Orte an die Radwege. Wichtig sei es, dass die Fraktionen „gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Auch die SPD hat eine intensive Analyse der Verkehrssituation in Steinen durchgeführt. Betrachtet wurde insbesondere die Bahnhofstraße, die Wiesenstraße, die Eisenbahnstraße und der innerörtliche Bereich. Die Kreuzung Bahnhofstraße/Daimlerstraße sei gekennzeichnet durch starken Abbiegeverkehr und lange Schrankenschließzeiten, was zu einem erhöhten Rückstau, Stauumfahrungsverkehr und mitunter Unfällen führe, sagte Fraktionsvorsitzender Rudolf Steck.

Ein Problem in der Wiesenstraße sei der Lkw-Verkehr und der Lkw-Begegnungsverkehr. Die Bahnhofstraße und das Umfeld des Bahnhofs sei ein großer Verkehrs-Hotspot. Hier verkehren laut SPD Busse, Pkws und Zweiräder; Senioren vom Mühlenhof ebenso wie zahlreiche Schüler und Arbeitnehmer, die nach Lörrach, Weil am Rhein oder in die Schweiz pendeln. „Der Knoten Bahnhofstraße/Eisenbahnstraße ist stark frequentiert und macht einen Ausbau erforderlich. Für eine Unter- oder Überführung der Bahnlinie gibt es hier aber sehr wenig Platz“, stellen die Sozialdemokraten fest.

Die SPD hat sich eine Vier-Brücken-Lösung überlegt. Sie möchte, dass die neue L 138 bereits westlich der Siemenstraße (an der neu zu schaffenden Einmündung zum Freibad) Richtung Gewerbegebiet abbiegt und dann über eine Brücke über die Wiese in den Eichmattweg führt, an dessen Ende man zum Kreisel auf der B 317 fahren kann.

Eine Brücke am Knoten Bahnhofstraße/neue Einmündung zum Freibad soll zunächst über die Bahnlinie führen. Eine weitere Brücke soll dann nahe der Firma H2O über die Wiese führen und einen Anschluss an den Eichmattweg bieten. Weitere Brücken sollen entstehen auf Höhe der Helen-Keller-Schule (über die Wiese) und auf Höhe Heizzentrale der EWS / Schulzentrum (über die Bahnlinie). Sie bilden die Ostumfahrung.

Im Bereich Bahnhofstraße bis Egertenweg, einem Gebiet, in dem laut SPD überwiegend Fahrradfahrer und Fußgänger unterwegs sind, wünscht sich die SPD Verkehrs- und lärmberuhigende Maßnahmen (Geschwindigkeits- und Verkehrsreduzierung), im Bereich Eisenbahnstraße / Bahnhofstraße Regelungen für den Ein- und Ausfahrtsverkehr.

Zusätzlicher Verkehr in der Bahnhofstraße wird erwartet durch die Bewohner des Baugebiets „Alte Weberei“. Die Wiesenstraße soll zu einer Einbahnstraße werden. Fraglich ist für die SPD, ob die Ostumfahrung, die einen Anschluss an die Kandener Straße bieten müsse, auch mittels eines Tunnels realisiert werden könne. Die Zufahrt Wiesebrücke-Kreisverkehrplatz soll an die West-Ost-Gabelung (Ostumfahrung) angeschlossen werden.

Die CDU will den Bereich zwischen Bahnhofstraße und „Scharfem Eck“ beruhigen und die Aufenthaltsqualität dieses Abschnitts optimieren. Fußgänger, Radfahrer und Pkws sollen hier gleichberechtigt verkehren können. „Shared Space“ lautet das Stichwort. Der Verkehr, der zukünftig von der L 138 kommt, sollte über die Daimlerstraße, die Bahnhofstraße und die Wiesenstraße abfließen, so Fraktionsvorsitzender Marc Sutterer. Außerdem wünscht die Fraktion weniger Verkehr auf der Lörracher Straße.

Die Christdemokraten schlagen auch eine neue Brücke über die Wiese auf Höhe der Firma Fenno vor. Dies schaffe eine direkte Anbindung des Gewerbegebiets und der Industriestraße an die B 317. Durch eine neue Zufahrt zum Hieber-Markt solle der Mühlenweg entlastet werden. Das fördere auch die Beruhigung der Eisenbahnstraße.

Eine Zufahrt zu diesem Markt müsse auch über die Lörracher Straße ermöglicht werden, findet die CDU. Auf Zustimmung stößt bei der Partei die geplante Ostumfahrung, für die ein Bebauungsplan aufgestellt werden müsste. Die Brücke über die Wiese sollte eine Zu- und Abfahrtsmöglichkeit zur Rotzlerstraße und einen Anschluss an die B 317 und an den Bahnhof haben.

Verbesserungswürdig ist für die CDU auch die Zu- und Abfahrt in Richtung Maulburg. Hier wäre eine Verbindungsstraße bis zur Teichmatt in Maulburg optimal.

„Die Vorzugsvariante des Radschnellwegs darf nicht kollidieren mit unseren Verkehrsüberlegungen“, sagte Sutterer.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading