Steinen Freundschaft über die Grenzen hinweg

Ralph Lacher
Die beiden Musikvereine Harmonie Cornimont und Musikverein Steinen umrahmten als gemischte Jumelage-Kapelle den Festakt „40 Jahre Verschwisterung Steinen Cornimont“ am Samstag.Fotos Ralph Lacher Foto: Ralph Lacher

Seit Ende Mai 1983 ist Steinen mit dem Vogesenort Cornimont verschwistert. Am Samstag feierte man in der Wiesentalgemeinde gemeinsam mit den Franzosen das Partnerschaftsjubiläum mit einem „Dorffest mit Freunden“.

Dabei war ganz schön was los auf dem Festareal zwischen Meret-Oppenheim-Schulzentrum, Sporthalle und Rathaus, und es herrschte eine heitere, familiär-freundschaftliche Stimmung. Die später einsetzenden Regenschauer taten dem kaum einen Abbruch. Neben den beiden Rathäusern waren rund 30 Vereine und Institutionen aus der Wiesentalgemeinde an der Organisation beteiligt. Rund 150 Gäste aus Cornimont waren zum Fest angereist.

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Partnerschaft erneuert

Höhepunkt des Festes der offizielle Festakt, bei dem Steinens Bürgermeister Gunther Braun und seine Amtskollegin aus Cornimont, Marie Joséphine Clement, die Partnerschaft mit Unterschriften unter eine neue Verschwisterungsurkunde erneut bestätigten.

Die rund 150 Gäste aus Cornimont waren bereits am Vormittag angekommen und absolvierten eine Rundfahrt durch die Wiesentalgemeinde Steinen einschließlich Teilorten. Nach drei Stunden Festbetrieb im Dorf trafen die offiziellen Delegationen auf dem Festareal ein.

Viele Mitmachangebote

Dort herrschte schon seit dem frühen Mittag großer Besucherandrang an den vielen Ständen der Vereine und Institutionen aus Steinen und den Teilorten. Diese nutzten nicht nur als Wirte, sondern auch mit viel Information und Gesprächen in netter Atmosphäre die Gelegenheit, ihr sportliches, kulturelles, soziales oder einfach nur kommunikatives Angebot vorzustellen. Es gab auch Mitmachangebote vielfältiger Art mit dem Fokus auf Familie. Auch die Kommune machte mit in Form eines „Tag der offenen Tür“ im kürzlich in Betrieb genommenen Bürgerbüro. Dort stellte Bürgerbüro-Leiterin Sabina See-Kränzlein die Einrichtung vor, und Klimabeauftragter Ronny Buth informierte über die Aktivitäten der Gemeinde in Sachen Klimaschutz.

Fotos, Musik und Ansprachen

Etwas abseits des Festgeschehens gab es eine Foto-Ausstellung zu 40 Jahren Jumelage im Vogtshaus. Und auf dem Festgelände war für Musik gesorgt mit der Musikschule, der Bläserklasse des Schulzentrums und den Musikvereinen Steinen und Cornimont, die als Jumelage-Kapelle bunt gemischt, aber bestens harmonierend den offiziellen Festakt umrahmten. Den musikalischen Abschluss des Festes besorgte am Abend die Band „Route 66“.

In ihren Ansprachen beim Festakt gingen die beiden Gemeindeoberhäupter auf der Bühne auf dem Schulhof nicht nur auf aktuelle Bezüge zur Bedeutung von grenzüberschreitenden Freundschaften auf kommunaler Ebene ein, etwa die Krisen der letzten Jahre in Europa, Klimawandel oder Energiekrise. Gunther Braun würdigte die „lebendige Freundschaft mit Cornimont“ als Erfolgsgeschichte, auf den Weg gebracht von den damals weitsichtigen Bürgermeistern Johannes Pflüger und Gerard Braun und deren Gemeinderäten. In der Überzeugung, dass Partnerschaft nur dann lebt, wenn daran gearbeitet wird und vor allem junge Menschen im Fokus stehen, hätten zuerst Herbert Stumböck, dann vor allem Rainer König und Maurice Claudel wertvolle Auf-und Ausbauarbeit geleistet, würdigten Gunther Braun und Marie Joséphine Clement die ebenfalls auf der Bühne anwesenden Alt-Bürgermeister Claudel und König.

„Die Partnerschaft lebt“

Insgesamt, so die beiden Gemeindeoberhäupter, lebe die Partnerschaft und sei ein kleiner, aber enorm wichtiger Schritt zu einem friedlichen Europa. Und zu Kommunen, die sich im Austausch und mit entsprechend angepassten Konzepten den Herausforderungen der großen Weltbühne aktiv stellen.

Nachdem drei Schüler aus Steinen und Cornimont die Verschwisterungsformeln in den jeweiligen Landessprachen vorgetragen hatten, unterzeichneten Clement und Braun neue Verschwisterungsurkunden. Clement hatte zuvor zu einem ähnlichen Verschwisterungsfest im nächsten Jahr in Cornimont eingeladen.

Kaum hatten die beiden Musikvereine die beiden Nationalhymnen intoniert – die französische dirigiert von Steinens Dirigent Victor Serevanojas und die deutsche von Cornimonts Dirigentin Alina Perrin, setzten Regenschauer ein. Diese begleiteten den Rest des „Dorffest mit Freunden“, konnten aber der Stimmung und dem heiteren Gepräge bis in die Nacht hinein keinen entscheidenden Abbruch tun.

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