Steinen Gemeinde schließt „Gelbe Gruppe“

Markgräfler Tagblatt
Weil es an Erzieherinnen fehlt, will die Gemeinde Steinen von April bis August in der Köchlin-Kindertagesstätte eine Gruppe schließen. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Kinderbetreuung: Bürgermeister reagiert auf Personalmangel / Kritik von der CDU-Fraktion

Personalmangel hat die Gemeinde Steinen als Trägerin der Köchlin-Kindertagesstätte veranlasst, die sogenannte „Gelbe Gruppe“ vorübergehend zu schließen.

Steinen (hp). Der Markt ist leer gefegt, landauf, landab suchen die Träger von Kindergärten und Kindertagesstätten Personal. So auch die Gemeinde Steinen für ihre fünfgruppige Köchlin-Kindertagesstätte. Benötigt werden Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen oder pädagogische Fachkräfte im U3- und im Ü3-Bereich in Voll- und Teilzeit.

In der Gemeinde Steinen hat der personelle Engpass, der laut Bürgermeister Gunther Braun im April noch steigen wird, nun dazu geführt, dass die so genannte „Gelbe Gruppe“ vorübergehend geschlossen werden muss.

Vergangenen Donnerstag wurden die Eltern per Brief von der Gemeinde Steinen über den Sachverhalt informiert.

In den vergangenen Monaten habe das Team bereits die Büro- und Verfügungszeit reduziert, um die Betreuung der Kinder während den bisherigen Öffnungszeiten aufrecht erhalten zu können, so Braun. Vorübergehende Krankheitsausfälle hätten nur durch den außerordentlichen Einsatz des Teams aufgefangen werden können.

Bürgermeister Braun schreibt weiter, dass man daran arbeite, die vakanten Stellen wieder zu besetzen, allerdings mache sich der Fachkräftemangel gerade in der Grenzregion stark bemerkbar.

Weil gemäß Betriebserlaubnis ein Mindestpersonalschlüssel einzuhalten ist, der ab April „bedeutend unterschritten“ wird, sieht sich Bürgermeister Braun veranlasst, umgehend Maßnahmen zu ergreifen. Als einzige Möglichkeit sieht das Gemeindeoberhaupt für die Zeit von April bis August die vorübergehende Schließung der „Gelben Gruppe“. Während dieser Zeit werden den betroffenen Eltern die Gebühren erlassen.

Bürgermeister Braun weiß um die Probleme, die auf Eltern zukommen, die aus beruflichen Gründen auf einen Kindergartenplatz angewiesen sind, sieht aber keine andere Möglichkeit als die vorübergehende Gruppenschließung. Für Mittwoch, 14. März, lädt die Gemeinde Steinen zu einem außerordentlichen Elternabend ein.

Dem Elternbrief wurde ein Formular beigelegt, auf dem sich Eltern bereit erklären können, ihr Kind von April bis August zu Hause zu betreuen und in dieser Zeit auf einen Kindergartenplatz zu verzichten. Dafür soll ihnen der Monatsbeitrag für März gutgeschrieben werden.

Als erste Gemeinderatsfraktion hat sich am Dienstag die CDU öffentlich zu Wort gemeldet. Sprecher Marc Sutterer lässt Bürgermeister Gunther Braun wissen, dass die CDU „die Schließung einer ganzen Gruppe weder toleriert noch akzeptiert“. Abgesehen von der recht kurzfristigen Ankündigung seitens der Verwaltung hält es die CDU-Fraktion „für die betroffenen berufstätigen Eltern absolut unzumutbar“, eine private Betreuung für einen derart langen Zeitraum von April bis August zu übernehmen. Die Eltern, so Marc Sutterer, hätten, abgesehen vom gültigen Rechtsanspruch, mit der Gemeinde Steinen als Träger die Betreuung ihrer Kinder vereinbart und müssen sich auf diese Vereinbarung verlassen können.

Die CDU-Fraktion fordert Bürgermeister Braun und die Verwaltung auf, „unverzüglich Lösungen zur Fortführung dieser Gruppe, mindestens jedoch zur Aufrechterhaltung eines Notbetriebs in dieser Gruppe herbeizuführen.“

Darüber hinaus erinnert die CDU-Fraktion Braun, das von ihr mehrfach geforderte Konzept zur Gewinnung von Erziehern für alle kommunalen Kindergärten zu erarbeiten und dem Gemeinderat bis Ende Juli vorzulegen.

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