Steinen Gemeinsamer Einsatz für Senioren

Manuel Hunn
Georg Schenk wünscht sich einen gemeinsamen Mittagstisch für Senioren in Steinen, wie hier in Hauingen. Archivfoto: Anja Bertsch Foto:  

Seit fünf Jahren ist der Steinener Ortsseniorenrat aktiv. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt Sprecher Georg Schenk auf die Anfangszeit des Rats zurück und gibt einen Ausblick auf anstehende Projekte.

Die Gründung des Steinener Ortsseniorenrats liegt fünf Jahre zurück. Er soll die Öffentlichkeit, Behörden, sowie gesellschaftliche Gruppierungen auf Themen des Älterwerdens aufmerksam machen. Zudem soll er als Ansprechpartner für ältere Menschen zur Verfügung stehen, ihre Anregungen aufnehmen und an Lösung mitarbeiten. Des Weiteren möchte der Rat die Seniorenpolitik der Gemeinde aktiv mitgestalten und Ideen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Senioren in Steinen und seinen Ortsteilen entwickeln.

„Es war eine Aufbruchstimmung“, sagt der Sprecher des Ortsseniorenrats Georg Schenk im Rückblick auf die Anfangszeit des Rats. Wie er erklärt, waren bei der Gründung viele Institutionen, Vereine und kirchliche Gruppen sowie engagierte Bürger dabei. Aufgrund von unterschiedlichen Erwartungen und „Unstimmigkeiten im Vorstand“ seien jedoch einige inzwischen wieder aus dem Rat ausgetreten: Mittlerweile schrumpfte er von zwölf auf sechs Mitglieder.

Corona-Pandemie erschwerend

Insgesamt zieht Schenk eine gemischte Bilanz für die ersten fünf Jahre des Seniorenrats. Zu den Anfangsschwierigkeiten gesellte sich erschwerend die Corona-Pandemie: „Das hat natürlich dazu geführt, dass die Arbeit drei Jahre lang etwas zum Erliegen gekommen ist.“ So sei es für den Seniorenrat nicht möglich gewesen mit Veranstaltungen oder ähnlichem in die Öffentlichkeit zu treten.

Schenk betont aber auch die Erfolge des Ortsseniorenrats. So konnte ein zentrales Anliegen umgesetzt werden, das man von Anfang an verfolgte: die Einrichtung einer Stelle eines Seniorenbeauftragten in Steinen nach dem Vorbild anderer Gemeinden im Landkreis.

„Da haben haben wir richtig Druck gemacht“, berichtet Schenk. Mit vielen Verzögerungen, unter anderem aufgrund der unsicheren Finanzierung, gibt es nun seit Herbst 2022 eine hauptamtliche Person im Seniorenbüro in Steinen, die sich verstärkt um die Anliegen von älteren Menschen kümmert. So mache ein Seniorenbeauftragter beispielsweise viele Beratungsgespräche für Senioren, die zuvor nicht möglich gewesen seien; „Das ist ein großer Gewinn für Steinen“, so Schenk.

Ruhebänke und Rollatoren-Schulung

Zudem habe man sich um Dinge wie Ruhebänke oder eine Rollatoren-Schulung gekümmert und einen Informationsflyer erstellt.

Im Jahr 2019 machte der Seniorenrat eine große Umfrage bei Bürgern ab 60 Jahren unter anderem zu den Themen Wohnen, Engagement, Mobilität. Leider könne die Gemeindeverwaltung die Ideen des Seniorenrats, oft aus finanziellen Gründen, nicht in gewünschter Geschwindigkeit umsetzen, erläutert Schenk. Er freue sich aber, dass Vertreter der Verwaltung regelmäßig an den Sitzungen des Ortsseniorenrats, die fünf bis sechs Mal im Jahr stattfinden, teilnehmen.

Inzwischen gibt es zudem das „Netzwerk 60plus“ in Steinen, berichtet Schenk. Hier treffen sich der Seniorenrat und „alle, die in Steinen mit Seniorenarbeit zu tun haben“. Man versuche sich abzustimmen und gemeinsam Aktivitäten zu entfalten. Hieraus sei beispielsweise eine Liste mit einer Übersicht von Angeboten über Aktivitäten für ältere Menschen in Steinen entstanden.

„Wir sind aber bei weitem noch nicht da, wo wir eigentlich nach fünf Jahren sein wollten“, gibt Schenk zu. Die Vernetzung sei trotz „Netzwerk 60plus“ noch immer nicht wie gewünscht. Der Sprecher des Ortsseniorenrats betont aber, dass man „weiter bemüht sein wird und sich kümmern will“.

Im Wahlkampf für Senioren einsetzten

Ein Schwerpunkt in den nächsten Monaten sei es, ein kleines Sommerprogramm für die Senioren auf die Beine zu stellen. Zudem möchte man sich im anstehenden Wahlkampf für den Gemeinderat und den Bürgermeister für die Senioren in Steinen einsetzen.

Er persönlich könne sich für die Zukunft zum Beispiel auch eine Informationsbroschüre oder drei bis vier selbstorganisierte Veranstaltungen für interessierte Senioren gut vorstellen. Auch dem Thema Mobilität für Senioren möchte sich Schenk widmen.

Zudem steht das Angebot eines Mittagstischs „in dem ein oder andern Ortsteil“ auf dem Wunschzettel. Dort könnten Senioren zusammen essen und dadurch „Gemeinschaft erleben“. Dies sei vor allem dort wichtig, wo es keine Strukturen mit einem Altenpflegeverein oder kirchliche Angebote gibt.

Eine große Herausforderung für den Ortsseniorenrat sei es allerdings, neue Mitglieder zu gewinnen – mit der momentanen Besetzung habe man einfach „nicht die Schlagkraft“, so Schenk.

Mitglieder im Ortsseniorenrat Steinen können laut Schenk alle „Personen und Persönlichkeiten, die sich engagieren möchten“ werden.

Das nächste Treffen findet am Dienstag, 16. Januar, 15 Uhr, im Bernhardsheim in Höllstein bei der katholischen Kirche statt. Interessenten können unverbindlich dazukommen.

Kontakt zum Ortsseniorenrat über das Seniorenbüro Steinen, Tel. 07627/91 00 85, E-Mail: seniorenbuero@steinen.de

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