Steinen Gemeinschaft will mehr Aufmerksamkeit gewinnen

Holger Schlicht
Der Vorstand der „Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf“ (von links): Ulrike Mölbert, Michael Schubert (Vorsitzender), Stefanie Haubert, Stephan Mohr (es fehlt Rainer Selz). Foto: Holger Schlicht

Dies zeigte sich in der Versammlung der „Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf“ in Steinen.

Neben dem Vorstand waren weniger als zehn Mitglieder bei der Mitgliederversammlung anwesend. Nach der Begrüßung durch Michael Schubert, Kassenwart und Vorstandsmitglied des Vereins „Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf“, folgte sogleich die Frage, wie sich der Verein zukünftig darstellen soll und will. Es sei schwierig, neue Mitglieder zu gewinnen. Zudem seien viele Mitglieder bereits in einem fortgeschrittenen Alter.

Vor allem das Auftreten des Vereins, der gleichzeitig als Wählergemeinschaft am Ratstisch sitzt, in Bezug auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram wurde diskutiert. Zum einen, um neue, gerne auch jüngere Mitglieder zu gewinnen, und zum anderen, um mehr Aufmerksamkeit für sich zu generieren.

Auch den Marktstand auf dem Marktplatz in Steinen würde der Verein gerne wieder verwirklichen – dort sei es einfacher, mit den Menschen in Kontakt zu kommen und sie eventuell für den Verein zu interessieren.

Wahlen

Nachdem Schubert von einem kleinen Finanzüberschuss von insgesamt 181,23 Euro berichtete, fanden die Neuwahlen des Vorstands statt. Alle fünf Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig in ihrem Amt bestätigt.

Laut dem Bericht der Fraktion von Ulrike Mölbert, in dem verschiedene Themen angesprochen wurden, war ein wichtiges Thema des vergangenen Jahres der Verkehr und die Entlastung des Ortskerns. Die Verlegung der L 138 wird aus Sicht der Fraktion eher nicht in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden. Auch der Anschluss des Kreisklinikums an die Bahn soll anscheinend erst 2035 umgesetzt werden, bis dahin werden wohl Shuttlebusse eingesetzt – was sich dann auch nicht positiv auf den Verkehr in Steinen auswirken würde.

Ein weiterer Dauerbrenner sei die prekäre Finanzsituation der Kommune. Immerhin sei die Hallensanierung und der Anbau an die Grundschule in Weitenau beschlossen worden. Aber die dicken Brocken, wie zum Beispiel die Sanierung des Schwimmbads, stünden noch an.

Auch die finanzielle Situation der Kreiskliniken lasse nichts Gutes erwarten – dies könne bedeuten, dass die Kreisumlage im nächsten Jahr erhöht werden könnte, was sich dann noch negativer auf den Haushalt der Gemeinde auswirken würde. Das einzige, was sich positiv auswirken könnte, wäre die Ausweisung neuer Gewerbegebiete, daran würde der Gemeinderat wohl arbeiten.

Sparen nicht zu umgehen

Auch das Thema Sparen sei in nächster Zukunft nicht zu umgehen. Der Verwaltung in Steinen müsse klar sein, dass nicht ständig weitere Stellen geschaffen werden können, da gerade der Vergleich mit anderen Kommunen zeige, dass Steinen personell eigentlich gut aufgestellt ist.

Die Ausweisung weiterer Wohnbauflächen sieht die Fraktion eher kritisch. Natürlich würde bezahlbarer Wohnraum dringend gebraucht – aber es sei nicht hinnehmbar, wenn Steinen zu einer Art Schlafgemeinde oder einer Agglomeration Basel-Lörrach werden würde, während in Lörrach Gewerbesteuereinnahmen generiert werden und Steinen die teure Übernahme der Infrastruktur wie Schulen und Kindergärten bezahlen müsse. Zudem wäre es kontraproduktiv, alle Grünflächen im Ort zuzubauen.

Weitere Themen waren die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge, der inzwischen eingestellte Klimamanager im Rathaus und der Wunsch, dass mehr Bürger bereit wären, Verantwortung zu übernehmen und sich mehr zu engagieren.

Der letzte Punkt war die Nominierung von Kandidaten für die Gemeinderatswahl, die laut Stephan Mohr immer schwieriger zu finden sind, da die Engagierten meist gleich mehrere Ämter ausüben würden und die nicht so Engagierten meist nur an einzelnen, kurzzeitigen Engagements interessiert wären. Ein Engagement über einen Zeitraum von fünf Jahren sei für die meisten eine zu lange Zeitspanne – was er nachvollziehen könne.

Spannend werde dieses Jahr aber sicher, vor allem im Hinblick auf die Kommunalwahl am 9. Juni.

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