Spanisch-französischer Impressionismus liegt über der Hommage an Debussy in Manuel de Fallas „Homenaje“, ein zentrales Werk der Gitarrenliteratur und wie Berg selber sagte, ein Wegbereiter der Moderne, in Form einer Habanera, der kubanischen Art des Tango. An einer Stelle zitiert de Falla aus Debussys „Soirée dans Grenade“ („Abend in Granada“), einer poetisch-musikalischen Klavierfantasie, für die der Franzose vom gebürtigen Andalusier de Falla hochgelobt wurde.
Mit Geschmack
Berühmt sind die Préludes des Brasilianers Heitor Villa-Lobos. Da wechseln sich klanglich Delikatesse mit Raffinement ab. Berg interpretiert die Préludes Nr. 1 und 4 in genauer Kontrolle und mit sicherem Geschmack. Von einem Liebeslied an eine gewisse Julia Florida von Augustin Barrios Mangoré über die Schmelztiegelmusik des Arabischen Capriccios von Francisco Tárrega bis zu Isaac Albéniz’ beliebtem Stück „Asturias“, das er zwar für Klavier komponiert, aber bei dem er sicher an die Gitarre gedacht hat, reichten die Prachtstücke.
Stil- und griffsicher
Andreas Berg hat sie mit kultiviertem Anschlag, ausgeformter Tongebung und musikalischer Hingabe vorgetragen. Er beherrscht sein Instrument stil- und griffsicher, sein Spiel ist durchwegs kräftig und volltönig und zurückhaltend im Auskosten selbstgenügsamer Virtuosität.