Steinen Großer Kinokomplex für Steinen?

Denis Bozbag
Auf der Gewerbefläche in Höllstein soll für rund 8,5 Millionen Euro ein Großkino mit Erlebnischarakter entstehen. Foto: Visualisierung: zVg/HansskeArchitekten

Gewerbegebiet Höllstein: Planer stellen Cineplex-Bauvorhaben im Gemeinderat vor / Konzept stößt bei allen Fraktionen auf eine positive Resonanz

Steinen-Höllstein - Ein Ort zum Verweilen für Jung und Alt: Der geplante Kinokomplex „Auf den Grienern“ in Höllstein soll nach Vorstellung des Lörracher Cineplex-Geschäftsführers, Matthias Schweikart, einen neuen Freizeit- und Erlebniswert für die Bevölkerung im Wiesental schaffen (wir berichteten).

Das Vorhaben stieß in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend sowohl im Gremium wie auch beim zahlreich erschienenen Publikum auf Anklang.

Mainstream, Arthouse- und Kinderfilme

„Wir haben lange nach einem Standort gesucht, um ein adäquates, modernes Kino im Wiesental zu betreiben, und sind in Höllstein fündig geworden“, leitete Diplom-Ingenieur Matthias Hansske von HansskeArchitekten die Vorstellung des Betriebskonzepts des Cineplex ein. Nach Auffassung der Planer sei ein Kinocenter mit sieben Sälen und 800 Sitzplätzen für den Besiedlungsraum um Steinen eine realistische Größe.

Zwei Säle sollen mit komfortabler Bestuhlung und ausreichend Abstand zwischen den Reihen ausgestattet werden. Das Kinoprogramm werde neben dem Mainstream-Angebot ebenso Arthouse- und Kinderfilme beinhalten. Sonderveranstaltungen für verschiedene Zielgruppen in Form von Liveübertragungen von Opern, Konzerten und Sportereignissen seien ebenso vorgesehen wie Räumlichkeiten für Betriebsfeiern.

Erlebniswelt  mit Kletterwänden, Trampolinen und „Virtual Reality“

Doch mit Kino allein sei es noch nicht getan. Denn: Ein qualitativ hochwertiger Gastronomiebetrieb sowie die Erlebniswelt „clip ´n climb“ mit Kletterwänden, Trampolinen und „Virtual Reality“-Spielräumen sollen ein ineinandergreifendes Freizeitangebot an einem Ort anbieten, wie Schweikart es ausdrückte. Für die geplante Gastronomie werde ein Platz von ungefähr 150 Quadratmetern Fläche anvisiert.

Im Sommer sei auch eine Außenbewirtung angedacht. Um zu einem Treffpunkt für alle zu werden, richte sich das kulinarische Angebot nicht nur an Kinobesucher, sondern auch an die Bewohner der näheren Umgebung.

CDU-Fraktionssprecher Marc Sutterer fragte im Hinblick auf die Sicherheit nach dem Brandschutz. Bürgermeister Gunther Braun verwies auf die naheliegende Feuerwache und Hansske auf die strikte Versammlungsstättenverordnung im Land, die sehr hohe Auflagen für den Brandschutz beinhalte. Zu einer energiefreundlichen Bauweise betonte Hansske: „Ich kann mich damit rühmen, dass erste Passivenergiekino im Land gebaut zu haben.“

Betreiber rechnet mit bis zu 250 000 Besuchern im Jahr

Auf die Frage von Stephan Mohr (Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf), wie sich das Kino wirtschaftlich rechnen solle, antwortete Schweikart: „Ich sehe und weiß um das Potenzial. Im Jahr gehen wir von bis zu 250 000 Besuchern aus. Und natürlich rechen wir nicht mit den Schweizern, aber wir wissen, dass sie kommen werden.“ Immer mehr Menschen würden nicht nur Streamingdienste wie Netflix abonnieren, sondern auch ein Gemeinschaftserlebnis suchen.

„Das Kino wird in anderer Form noch 100 Jahre weiterleben“, prognostizierte der Geschäftsführer. Den cineastischen Tod habe man auch damals mit Aufkommen der Videorekorder vorausgesagt.

Zukunft für "Kino als Gemeinschaftserlebnis" 

Sutterer zeigte sich von der Idee einer Erlebniswelt in Steinen positiv beeindruckt. „Der Cineplex könnte für uns zu einem Publikumsmagneten werden. Sie haben für dieses Vorhaben die Unterstützung der CDU.“ Auch Ulrike Mölbert (Gemeinschaft) freute sich über das geplante breite Programm für alle Generationen. „Gerade das Angebot für die jungen Menschen ist in Steinen noch ausbaufähig.“

Die SPD-Fraktion schrieb zum Projekt Cineplex in einer nachgereichten Mitteilung, dass sie für die Kinokonzeption positiv eingestellt sei. Die Entwicklung Höllsteins sei aber nach wie vor sehr wichtig. Deshalb lege man Wert darauf, die Bebauungspläne „Auf den Grienern“ als Bestandteil eines Gesamtkonzepts einzustufen und dem ersten Schritt weitere folgen zu lassen.

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