Steinen Handeln und damit Taten verhindern

Marianne Rittner
Polizeihauptkommissar Gerrit Peukert ist in Steinen bei jungen und alten Bürgern bekannt. Besonders der Bereich Prävention ist ihm wichtig. Foto: Kathryn Babeck

Mit Präventionsarbeit möchte der Polizeiposten Steinen für eine sichere Zukunft in der Gemeinde sorgen. Polizeihauptkommissar Gerrit Peukert ist überzeugt vom Erfolg der Aufklärungsarbeit in Schulen und Kindergärten. Das Feedback ist durchweg positiv.

Seit fünf Jahren leitet Gerrit Peukert den Polizeiposten Steinen, was er als einen glücklichen Umstand betrachtet. Nach seinem Studium an der Polizeihochschule arbeitete er zunächst in Lörrach, ehe er 2019 nach Steinen kam, wo er sich auf Anhieb am richtigen Ort fühlte. „Man kennt sich hier, alles ist dörflich geprägt.“ Genau darin versteht er heute die Grundlage seiner Präventionsarbeit. Es geht ihm darum, für ein sicheres Umfeld zu sorgen. Hierfür sei es zuvorderst wichtig, sich bekannt zu machen und das Signal zu setzen, dass die Polizei für die Menschen da ist, sagt Peukert im Gespräch mit unserer Zeitung.

Prävention vor Ort

Zum ersten Mal kam er in seiner eigenen Schulzeit positiv mit der Polizei in Berührung, als diese zu Besuch in den Unterricht kam. Seither hat sich im Bereich Jugendarbeit viel gewandelt, weiß der Polizeihauptkommissar. In Lörrach gibt es heute eine eigene Abteilung für Prävention. Früher war diese auch für Steinen zuständig, heute hat diese Aufgabe der Polizeiposten vor Ort übernommen, worin ihr Leiter viele Vorteile sieht.

Gerrit Peukert bedauert, dass der Bereich Prävention nicht Teil der Ausbildung bei der Polizei ist. „So gut wie alles, was wir hier machen, haben wir uns selbst erarbeitet“, sagt er. So begann Peukert 2019 damit, sich ein kleines Netzwerk aufzubauen. Zunächst nahm er Kontakt zum Meret-Oppenheim-Schulzentrum auf, wo er bei Rektor Stefan Royl offene Türen einrannte.

Peukert selbst hat sich auf den Bereich Alkohol und Drogen im Straßenverkehr spezialisiert. Daher hielt er erste Vorträge zu diesen Themen in den oberen Klassen. „Heute bin ich für alles zuständig“, fügt er lachend hinzu.

Umfassende Vorsorge

Seine Kollegen unterstützen ihn tatkräftig bei seiner Arbeit. Marco Hiss, der stellvertretende Leiter des Polizeipostens, ist Jugendsachbearbeiter. Sein Schwerpunkt liegt auf der Gewaltprävention. Der Bereich Medienprävention liegt in der Hand von Karin Harter.

Bei seinen Schulbesuchen legt Peukert großen Wert darauf, mit den Jugendlichen in einen Dialog zu treten. Er möchte ihnen nicht drohen, aber er spricht offen über die negativen Konsequenzen, die Alkohol- und Drogenmissbrauch auf das gesamte Leben haben kann. „Ganz oft sind Drogen der Ausgangspunkt für weitere kriminelle Delikte bei jungen Menschen“, weiß er aus seiner Erfahrung bei der Polizei. Er setzt jedoch nicht nur auf Abschreckung, wie er hinzufügt, sondern auch darauf, positive Beispiele zu nennen, was junge Menschen aus ihrem Leben machen können, wenn sie konsequent „Nein“ sagen.

Seine Besuche dauern meist 80 bis 90 Minuten und es sei bei jedem Mal beeindruckend, wie gut die Schüler darauf reagieren. Es kommt nicht selten vor, dass sie ihn später auf der Straße grüßen würden, sagt Peukert. „Es ist wichtig, die jungen Menschen beim Gefühl zu packen. Ich rede mit ihnen auf Augenhöhe und beziehe sie mit ein.“ Dennoch ist der Polizeihauptkommissar Realist genug, einzugestehen, dass auch er „es nicht immer schafft“.

„Man kann gerade im Bereich Medienprävention beobachten, dass Aufklärung enorm wichtig ist“, erklärt der Familienvater. Viele Kinder und auch Eltern wissen nicht, dass Mobbing in Chatgruppen oder die Verbreitung gewisser Bilder in Foren ein Straftatbestand sind. Daher besucht Peukert auch Elternabende und spricht mit den Lehrern. Er freut sich, wenn auch sie Interesse an seiner Arbeit zeigen. Obwohl er der Ansicht ist, dass es einfacher sei, mit den Jugendlichen zu sprechen als mit den Erwachsenen. Man merkt: Er hat sich seiner Präventionsarbeit verschrieben. „Das ist die vornehmste Arbeit der Polizei.“

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