Steinen Hoffnung und Zuversicht vermitteln

Gudrun Gehr
Der Projektchor begeisterte mit Kirchenliedern und Gospels. Foto: Gudrun Gehr

Gottesdienst: Jährliches Benefizkonzert rückt Menschenhandel und Zwangsprostitution in den Fokus

Pfarrer Ingo Meißner von der evangelischen Kirchengemeinde hat in einem etwas anderen Gottesdienst die Gäste zum jährlichen Benefizkonzert in einer nahezu vollen Kirche begrüßt.

Von Gudrun Gehr

Steinen. Zum herbstlichen Konzert hatte die Kirchengemeinde mit der Chorleiterin Anja Maurer ein anspruchsvolles musikalisches Programm zusammengestellt. Der Abend stand ferner unter dem Zeichen der Arbeit des Vereins „Mission Freedom gemeinsam gegen den Menschenhandel“ , die von seiner Gründerin Gaby Wentland vorgestellt wurde.

Im Pressegespräch berichtete Pfarrer Meißner, es sei wichtig, auf die Missstände der Zwangsprostitution und des Menschenhandels hinzuweisen und richtige Ansätze zu entwickeln, die Frauen beim Ausstieg aus dem Milieu zu begleiten. Der Kontakt zu Gaby Wentland entstand durch die Chorleiterin Anja Maurer über das Gebetshaus Freiburg. Maurer hatte einen Besuch der Vereinsgründerin in der Petruskirche angeregt. Wentland hatte den Vorschlag gerne aufgenommen und war aus Hamburg angereist. Auch wurde sie eingeladen, im Gottesdienst die Predigt zu halten.

Der Projektchor unter Leitung von Anja Maurer, bestehend aus rund 20 stimmgewaltigen Aktiven, brillierte bei seiner Präsentation. Als Gäste wirkten ferner die christlichen Musiker Myrta & Dieter Bauer mit. In wechselnder Besetzung mit Unterstützung des Gesangs-Ensembles des Chores zeigte der Pianist und Gitarrist Dieter Bauer seine Neigung zu christlichen Liedern mit beeindruckendem Jazz in seinen Eigenkompositionen. Wie er erklärte, inspiriert er sich gerne im Gebetshaus Freiburg und „jammt dort mit dem Herrn“.

Die Fürbitte und Kontemplation stehen bei seinen Kompositionen im Vordergrund. Bei seinen Stücken wurde er von seiner Partnerin Myrta mit ihrem filigranen Geigenspiel begleitet, die auf ihrem Instrument ein hauchzartes Klanggemälde erstellte. Bauer selbst beeindruckte am Piano und mit seiner kraftvollen und durchsetzungsstarken Stimme.

In zwei Vortragsteilen berichtete Wentland über die Tätigkeit des seit zwölf Jahren bestehenden Vereins. Dieser beschäftigt zwischenzeitlich 20 Fachkräfte, die den Ausstieg von Zwangsprostituierten begleiten. Der Verein unterhält in Hamburg und Frankfurt drei Häuser für den Schutz der Frauen von der Reeperbahn und des Rotlichtviertels. Den Frauen soll Hoffnung, Zuversicht und praktische Hilfe vermittelt werden. Die Vereinsgründerin ist gelernte Flugbegleiterin und war mit ihrem Mann jahrelang in vielen Ländern Afrikas unterwegs. Sie hat nach eigenen Angaben die Verhältnisse vor Ort und das Wirken Gottes hautnah erlebt. Seit 1995 leitet sie mit ihrem Ehemann ein Gemeinde- und Missionszentrum in Hamburg-Neugraben.

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