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Steinen Immer seinen eigenen Weg gegangen

Ralph Lacher
Alt-Bürgermeister Herbert Stumböck kann am heutigen Mittwoch seinen 85. Geburtstag feiern. Repro: Ralph Lacher Quelle: Unbekannt

Jubiläum: Alt-Bürgermeister Herbert Stumböck feiert seinen 85. Geburtstag

Von Ralph Lacher

Steinen-Höllstein. Er war und ist ein Mann, der seinen Weg geht, Ecken und Kanten hat, aber stets dem verpflichtet war und ist, was er für richtig und angemessen hält. So wählten ihn die Steinener zum Bürgermeister. Heute feiert der seit über 50 Jahren in Höllstein lebende Alt-Bürgermeister Herbert Stumböck seinen 85. Geburtstag.

Skiabteilung gegründet

Geboren wurde der Jubilar am 21. Dezember 1937 in Schönau im Schwarzwald. Dort wuchs er in den schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren auf, lernte in der Textilindustrie und bildete sich nach der Bundeswehrzeit weiter zum Bauingenieur. In Schönau, später in Kirchzarten und Freiburg arbeitete er bei Architekturbüros, behielt seinen Lebensmittelpunkt aber stets im Wiesental. Er lebte einige Jahre in Lörrach, baute dann mit der Ehefrau in Höllstein Anfang der 1970-er Jahre ein Eigenheim.

Der aktive Fußballer, der 17 Jahre lang beim FC Schönau recht erfolgreich kickte, hatte auch weitere sportliche Ambitionen, etwa Skifahren, und gründete in seiner Höllsteiner Heimat nach der Eingemeindung 1974 die Skiabteilung im TuS. Anfang der 1980er Jahre und in damals sehr bewegten kommunalpolitischen Zeiten kandidierte er, wie er heute sagt, als „Alternative“ zum damaligen Bürgermeister Johannes Pflüger. 1984 wurde er auch zum Bürgermeister gewählt.

Nicht mit Sieg gerechnet

Dass er zum Bürgermeister gewählt werden würde, daran hatte Stumböck nicht gedacht, als er sich zur Wahl stellte. „Ich war einer, der aus der freien Wirtschaft plötzlich in verantwortlicher Position in der öffentlichen Verwaltung gelandet war. Und das zu einer Zeit, in der Steinen im Umbruch war“, erzählt Stumböck. Damit meint er vor allem das damalige Dauerthema Ortskernsanierung. Diese war heftig umstritten und wohl mit ein Auslöser, dass Stumböck zum Bürgermeister gewählt wurde – als Gegenentwurf zum Ortskernsanierungs-Förderer Johannes Pflüger.

Ansiedlung von Märkten

Während seiner 16-jährigen Amtszeit brachte der gebürtige Schönauer nicht nur die Ortskernsanierung zum Abschluss, sondern baute das Wiesentalstadion, das Seniorenzentrum Mühlehof, die Steinenberghalle in Schlächtenhaus, das Bürgerhaus in Hüsingen, aber auch den Grundschulneubau am Schulzentrum ging er an.

Unter Stumböck erhielt die Köchlinstraße ein völlig neues Gesicht. Nicht nur dort, sondern auch in Höllstein an der Bundesstraße verschwanden die Reste der einstigen Textilindustrie. Dort war Stumböck mit dem Gemeinderat erfolgreich in der Ansiedlung von Märkten, die heute noch als wesentlicher Infrastruktur-Vorteil der Gemeinde gelten.

Jumelage gefördert

Die Jumelage mit Cornimont, die von seinem Amtsvorgänger auf den Weg gebracht wurde, förderte er ebenso wie die örtlichen Vereine. Auch die Wohnbebauung oder die Ausweisung von Gewerbegebieten etwa an der Wiesestraße fielen in seine Amtszeit.

Gleichzeitig wuchs die Bevölkerung der Gesamtgemeinde von gut 8000 Mitte der 1980er Jahre auf über 10 000 im Jahr 2000. Damals trat Stumböck nicht mehr an, weil er die dritte Amtsperiode nicht hätte zu Ende führen können. Zu seinem Nachfolger wurde Rainer König gewählt.

Stumböck war in all den Jahren keiner, der als Kommunalpolitiker auf Populismus aus war oder anderen nach dem Mund redete. „Ich habe den Wählerauftrag ernst genommen, bin meinen Weg gegangen – obwohl ich auch im Gemeinderat nicht selten auf verlorenem Posten stand“, erzählt Stumböck.

Wie schon zu aktiven Berufsjahren hält den Jubilar im Ruhestand der Sport fit und munter. Skilanglauf im Winter, Nordic Walking im Sommer, Wandern und Bergsteigen sowie regelmäßiges Saunieren gehören zu seinen Hobbys. Und geistig fit hält er sich mit der Beschäftigung mit großer und kleiner Politik. Die Kommunalpolitik sei ein spannendes Thema, sagt Stumböck. Seine regelmäßigen Leserbriefe sind ein Beleg dafür.

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