^ Steinen: Kleine Kinder, große Freude - Steinen - Verlagshaus Jaumann

Steinen Kleine Kinder, große Freude

Harald Pflüger

Freizeit: Spieldorf am Höllbach findet unter Corona-Auflagen statt

Steinen -  Die Überraschung ist gelungen: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen brachte Achim Benz eine Feuertonne ins Spieldorf. Die Geste zeigt, welch guten Ruf die Freizeitwochen der Gemeinde Steinen genießen.

Nach einjährigem, coronabedingtem Unterbruch konnte das Spieldorf wieder am gewohnten Ort, am Höllbach in Schlächtenhaus, stattfinden. Allerdings ist das Spieldorf in diesem Jahr kein gewohntes. Die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg gibt den Rahmen vor und lässt Freizeiten nur unter Beschränkung der Teilnehmerzahl und mit Hygieneauflagen zu.

Da sich immer nur 50 Kinder auf einmal auf dem Gelände aufhalten dürfen, ist die Gemeinde als Veranstalter gezwungen, die Gesamtgruppe zu teilen. Das heißt, pro Woche können 50 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren den Freizeitspaß vor den Toren von Schlächtenhaus genießen. Entsprechend der Teilnehmerzahl verringerte sich auch das Betreuerteam auf ein gutes Dutzend.

Ein Motto brauchen die Spieldörfer längst nicht mehr. Die Kinder haben genügend Fantasie, sich zu beschäftigen. Hätte es eines Mottos bedurft, es hätte „Kleine Kinder, große Freude“ lauten können.

Dass die erste Spieldorfwoche verregnet war, tat dem Spaß keinen Abbruch. Willkommener Aufenthaltsort in der ersten Woche war die große Jurte. Jugendpfleger Helmut Kolibaba schwärmt von der „tollen Atmosphäre“. „Die Kinder sind hungrig nach Angeboten“, weiß Kolibaba.

Welch organisatorischer Aufwand notwendig war, um das Spieldorf über die Bühne zu bringen, wissen die wenigsten. An einem Hygienekonzept und Coronatests führt auch bei einer Inzidenzzahl unter 35 kein Weg vorbei.

Dennoch: die Kinder sollen ein paar Tage „Urlaub“ vom (Corona-)Alltag machen können. Dass das auch ohne Mobiltelefon und Heimcomputer geht, zeigen die beiden Wochen auf eindrückliche Weise. Der Langmattweg wird für Straßenkünstler zur Leinwand und die Wiese zum Fußballplatz. Aus der „Druckerei“ kommt die unverzichtbare Spieldorfwährung „Beans“ und „Dracula“ und in der „Zimmerei“ nebenan fliegen die Sägespäne.

Das alles geschieht unter der Aufsicht ehrenamtlicher Jugendlicher vorwiegend aus dem Jugendzentrum Steinen. In mehrtägigen Seminaren wurden sie sowohl pädagogisch als auch praktisch geschult, um so eine qualitativ gute Betreuung der Kinder zu garantieren.

Weniger ist mehr. Das geflügelte Wort gilt auch für das Hüttendorf, das dieses Jahr aus zwei Multifunktionsgebäuden und einem hölzernen Eingangsbereich besteht.

Coronabedingt wird es am heutigen Freitag kein Abschlussfest geben. Sollte die Pandemie bis dahin eingedämmt sein, soll das Spieldorfjubiläum im nächsten Jahr nachgeholt werden.

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