Steinen Klimawandel macht Wald zu schaffen

Markgräfler Tagblatt
Eine Holzversteigerung wie gewohnt wird es im nächsten Jahr in Hägelberg nicht geben. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat: Revierförster Volker Resnik stellt Forstbetriebsplan vor

Steinen-Hägelberg (sn). Alles anders durch Corona – normalerweise sorgt die Vorstellung des Forstbetriebsplans im Hägelberger Ortschaftsrat immer für einen Andrang von Bürgern, doch diesmal war dieser recht bescheiden. Dabei waren die Ausführungen von Revierförster Volker Resnik mitnichten weniger interessant als gewöhnlich, wobei auch diese im Zeichen der Corona-Pandemie standen. Denn natürlich muss sich auch der Forst dem „Finanzdiktat des Coronahaushalts“ beugen.

Ungleich mehr Probleme als nur finanzielle bereitet dem Wald der Klimawandel, wie Resnik feststellte. Höhere Temperaturen und mangelnder Niederschlag setzten dem Forst zu, daraus resultiert ein starkes Schad- und Schädlingsaufkommen. So wurden im vergangenen Jahr zehn Prozent mehr Bäume, zum Teil vom Borkenkäfer und Pilz befallen, gefällt. Dagegen musste die Auspflanzung von Kulturen sowie die Jungbestandspflege trotz Fördermitteln aus Kostengründen heruntergefahren werden. Auch die Holzerlöse lägen wegen massiver Marktstörungen am Boden, was sich natürlich in der Jahresplanung niederschlage.

Aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen zum Infektionsschutz wird es im nächsten Jahr auch keine Holzversteigerung wie gewohnt geben, betonte der Förster. Man habe ein Bestellverfahren mit Fixpreis geplant, über welches die Bevölkerung zeitnah mit einem Aufruf im Gemeindeblatt informiert werde.

In diesem Rahmen wies Ortsvorsteherin Gabriele Kaiser-Bühler wiederholt darauf hin, dass die Einfahrt in den Wald grundsätzlich nur mit Genehmigung durch die Ortsverwaltung mit triftigem Grund erlaubt sei. Dies werde in letzter Zeit häufiger ignoriert und könne bei Zuwiderhandeln auch zur Anzeige gebracht werden.

Nicht zustimmen konnte der Ortschaftsrat einem Bauantrag für ein Einfamilienhaus in der Rechbergstraße, in dem mehrere gravierende Überschreitungen des Bebauungsplans festgestellt wurden. Unter anderem wurde die Baulinie um 7,5 Meter sowie die Dachneigung erheblich überschritten, dabei keine Ausnahmegenehmigung beantragt. Der Ortschaftsrat lehnte den Bauantrag ab, um dem Bauherren die Möglichkeit zu geben, zeitnah die Abweichungen zu korrigieren.

Unter Verschiedenes wurde bekannt gegeben, dass die aktuellen Straßenbauarbeiten in der Rechbergstraße zur Verlegung von Versorgungsleitungen insgesamt etwa vier Wochen andauern werden. Die Spielplatzaktion wurde erfolgreich abgeschlossen, hier soll zu einem späteren Zeitpunkt eine Einweihung nachgeholt werden.

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