Steinen Lärm und Schatten bereiten Sorge

Markgräfler Tagblatt
Das ehemalige Quelle-Areal war Thema im Gemeinderat Steinen. Foto: Saskia Scherer Foto: Markgräfler Tagblatt

Quelle-ArealBürger fühlen dem Gemeinderat auf den Zahn / Planer Leppert kann beruhigen

„Im Vorfeld etwas weiter nach vorne zu denken, wäre sicherlich nicht schlecht“, meinte ein Bürger in der Fragestunde, mit der die Gemeinderatssitzung am Dienstag im Haus der Sicherheit gleich richtig Fahrt aufnahm.

Von Hans-Jürgen Hege

Steinen. Christof Gebhardt als Vertreter des (kranken) Bürgermeisters kam gehörig ins Schwitzen, als gleich zwei Fragesteller versuchten, ihn zum Thema „Quelle-Areal“ in die Enge zu treiben. Die erkundigten sich nach einem Zeitplan für den Abbruch der Gebäude, wollten wissen, ob es Aussagen gebe zu möglichen Lärmbelästigungen wie durch Schredderanlagen oder ob „Verschattungen“ zu befürchten seien, wenn die mehrgeschossigen „Villen“ gebaut würden.

Hilfesuchend schaute sich Gebhardt nach Bauamtsleiter Dietmar Thurn und Planer Daniel Leppert um. Ihn hatte die Sitzungsvorlage der Verwaltung in die Spur gebracht, in der es schlicht und ergreifend um die „Vergabe von Rückbau-/Abbrucharbeiten“ für die geplante Erschließung des Baugebiets „Alte Weberei“, ging, die laut Kostenvoranschlag mit rund 700 000 Euro zu Buche schlagen sollten, nun aber mit 441 337,62 Euro so deutlich unter dem Anschlag lagen, dass die Alarmglocken schrillten.

Bis das Ingenieurbüro Leppert Entwarnung gab: Das Angebot sei als „auskömmlich“, anders ausgedrückt auch als seriös anzusehen. Der Betrieb aus Büren arbeite bundesweit und habe seit Jahren gute Erfahrungen auf dem Gebiet Abbruch und Entkernung. Das Angebot der Firma weiche unter anderem dadurch von dem der Konkurrenz ab, dass die der Gemeinde den beim Abbruch gewonnenen Schrott gutschreiben werde.

Zu Beginn hatte Gebhardt unter dem Hinweis darauf, dass er „nur der kleine Chef“ sei, die Herren vertröstet. „Wir müssen die Beratungen über den Bebauungsplan abwarten, dann ergibt sich die eine oder andere Antwort von selbst“, meinte er und nannte den „Januar/Februar 2016“ als Fixpunkt, zu dem der Bebauungsplan spruchreif würde.

In welchem Umfang es zu einer vorgezogenen Bürgerbeteiligung kommen werde, hänge davon ab, ob es ein normales oder ein vereinfachtes Verfahren geben wird, betonte Thurn. Und Gebhardt ergänzte, dass er nicht glaube, dass die Arbeiten mit zusätzlichen Lärmbelästigungen verbunden seien.

Das wieder wollte der Fragesteller so nicht hinnehmen. Klein bei gab er erst, nachdem sich Daniel Leppert der Sache angenommen hatte. Der nämlich beteuerte verbindlich, dass „so wenig Material als möglich“ abgefahren werde. „Was eingebaut werden kann, wird eingebaut“, sagte der Planer. Natürlich werde das Material vor Ort geschreddert.

Aber: „Die heutigen Maschinen machen nur noch wenig Lärm. Und die Anlage wird weitab der Wohnbebauung betrieben“, versprach er und glättete die Wogen. Und auch Rudolf Steck nahm er ein wenig Wind aus den Segeln: „Nach den Verträgen wird es keine Subunternehmer gaben. Die Firma ist groß genug, um alle Arbeiten selbst erledigen zu können.“ Der einstimmigen Vergabe aller Abbrucharbeiten stand danach nichts mehr im Wege.

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