Steinen Los geht`s Richtung Datenautobahn

Markgräfler Tagblatt
Gut besucht war die Informationsveranstaltung zum Breitbandanschluss in Hüsingen. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Internet: Gut besuchte Informationsveranstaltung in Hüsingen / Glasfaserkabel noch in diesem Jahr

Zum Thema Glasfaserausbau in Hüsingen fand am Montagabend in der Gemeindehalle eine gut besuchte Informationsveranstaltung statt.

Steinen-Hüsingen (hjh). Initiiert hatte den Abend Ortsvorsteher Holger Sutter, um Konkretes über die Voraussetzungen zum schnellen Datenverkehr zu erfahren. „Noch in diesem Jahr werden in der Ortsdurchfahrt in Richtung Adelhausen Glasfaserkabel verlegt“, kündigte Paul Kempf vom „Zweckverband Breitbandversorgung“, einem Eigenbetrieb des Landkreises, verbindlich an.

Und ein paar hundert Zuhörer waren allein schon von dieser Zusage sichtlich beeindruckt. Daran konnte dann auch der kleine Dämpfer nichts ändern, mit dem Paul Kempf den Zeitplan relativierte: „Auf die Hausanschlüsse müssen Sie noch eine Weile warten.“ Zunächst müsse auf die Zusage der Fördermittel des Landes gewartet werden. Wenn das erledigt ist, müssen Termine mit den Baufirmen abgestimmt werden. Leicht könne dazu das kommende Jahr und eventuell auch noch einige Monate im Jahr 2019 ins Land gehen, sagte Paul Kempf, der für ein Datennetz warb, in das der Landkreis in den nächsten Jahren 25 Millionen Euro für Backbone (die Glasfaser-Hauptverbindungen) und weitere rund 300 Millionen Euro für den geplanten Anschluss aller 58 000 Häuser im Kreisgebiet plus einiger Reserven, investiert. Eine Investition, die über den maximal möglichen Zeitraum von 40 Jahren finanziert wird. Und die der Landkreis zumindest teilweise auf die künftigen Teilnehmer umzulegen gedenkt. Die Rechnung geht allerdings nur auf, wenn möglichst viele Bürger (im Zweckverband kalkuliert man mit 60 Prozent) einsehen, dass sie mit ihrem Beitrag von 714 Euro (brutto) für die ersten 15 Meter bis zu ihrem Haus, dann 47,60 Euro pro weiterem Meter übers unversiegelte und 95,20 Euro pro Meter versiegeltem Grundstück, mit einem weiteren Zuschlag von 119 Euro pro Wohneinheit im Mehrfamilienhaus, nicht nur Datengeschwindigkeiten zwischen 100 und 1000 mBit/s, sondern auch eine enorme Wertsteigerung ihres Besitzes einkaufen. Sollte das nicht der Fall sein, steht bereits fest, wer letzten Endes für mögliche Verluste aufkommen muss: „Der Steuerzahler.“

Es ist also durchaus im Interesse aller, dass sich möglichst viele in der Reihe derer aufstellen, die auf den Anschluss an die Datenautobahn warten.

Grundsätzlich hat jeder, der sich für das Projekt erwärmt, mit weiteren Kosten zu rechnen, die fällig werden, wenn die Angebote auch über den reinen Anschluss hinaus auch tatsächlich genutzt werden. Die Aufgabe des Zweckverbands endet nämlich nach dem Wanddurchbruch in irgendeinem Raum des Hauses. Da kommt dann der Diensteanbieter „pepcom“ ins Spiel, der die Voraussetzung für die Nutzung von Internet, Telefon und Fernsehen schafft.

Projektmanager Christopher Koch als pepcom-Vertreter erläuterte, dass sein Unternehmen, das vom Landkreis nach der obligatorischen Ausschreibung den Zuschlag zum Betrieb des Netzes erhalten hatte, ein Gerät installieren werde, an das dann die vorhandenen Modems und Geräte innerhalb des Hauses per Cat5 oder Cat6-Ethernet-Kabel angeschlossen werden können. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass für die Installation der Leitungen im Haus der Hausbesitzer oder Wohnungseigentümer aufzukommen hat. Die Anschlüsse selbst werden dann für Geschwindigkeiten zwischen 50 und 1000 mBit/s zu Preisen von 39.99 Euro bis 199,99 Euro zu Buche schlagen, betonte Koch und versicherte, dass es keine Pflicht sei, den Anschluss tatsächlich auch in Betrieb zu nehmen. Es sei durchaus problemlos möglich, das bereits installierte Netz des jetzigen Betreibers wie beispielsweise der Telekom weiter zu benutzen und erst dann umzusteigen, wenn sich dies als notwendig erweisen sollte.

Über aktuelle zeitliche Abläufe, über Antragsfristen und Anschlussmöglichkeiten gibt es Infos auf der Webseite des Zweckverbands (www.loerrach-landkreis.de) oder auf der eigens für den Landkreis kreierten Webseite von pepcom (www.glasfaser-im-landkreis-loerrach.de).

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