Steinen Märchenhaft schöner Musikabend

Heiner Fabry
Emma Langford mit Band. Foto: Heiner Fabry

Konzert: Emma Langford gastierte mit ihrem Trio im Mühlehof.

Steinen - Über ein ausverkauftes Konzert mit Emma Langford und ihren Musiker- kollegen Alec Brown (Cello, Backing Vocals) und Ray Yrure (Percussion) konnte sich Christl Mohr, die Vorsitzende von Kunst und Kultur in Steinen, freuen. Trotz des enormen Andrangs der Zuhörer hatten sich die Veranstalter bewusst entschieden, als Auftrittsort das Café „Kaffemühle“ beizubehalten. „Für ein solches Konzert mit einer solchen Ausnahmekünstlerin braucht es einen eher intimen Rahmen“, erklärte Christel Mohr.

Der Abend mit der irischen Singer-Songwriterin aus Limerick bewies, dass dieser Entscheid genau richtig gewesen war. Der Auftritt von Emma Langford war ein Ereignis, das den Zuhörern lange in der Erinnerung bleiben wird. Ganz ungezwungen und natürlich bestritt die Sängerin mit ihrer glockenhellen Stimme und den Songs, die sich mehrheitlich um persönliche Erfahrungen und große Gefühle drehten, den Abend und trat öfter in direkten Kontakt mit ihrem Publikum. Viele Songs stammten aus ihrer ersten CD „Quiet Giant“, in dem sie ihre erste Liebe als Teenager besingt. Es folgten die Titel „Sandman“, der entstand, als sie bei einem Aufenthalt in Argentinien bei einer nächtlichen Bootsfahrt auf dem Fluss – angesichts des Mondscheins auf dem Wasser – den Eindruck hatte, das Licht sei wie eine Treppe, auf der sie hinaufsteigen könnte, um durch das Loch des Mondes hindurchgehen und dann in ihre irische Heimat hinabsteigen zu können. „Ich hatte damals schreckliches Heimweh“, gestand sie.

Als sie von den Schwierigkeiten berichtete, eine zweite CD fertigzustellen, bekam sie per Zuruf aus dem Publikum den Rat. „Dann lass doch die zweite CD weg und mach dich gleich an die dritte.“ „Gute Idee“, antwortete Emma Langford, „da hab ich noch gar nicht dran gedacht.“ So war das Konzert über weite Strecken wie ein sehr persönlicher Dialog der Zuhörer mit der Künstlerin, die auch von persönlichen Rückschlägen und Todesfällen naher Verwandten berichtete. Als Emma Langford das Publikum bat, bei ihren Liedern den Refrain mitzusingen, verwandelte sich das Publikum in einen begeisterten Chor von Sängern, die gemeinsam „I Find it hard“ intonierten. In einem starken Solo-Part nach der Pause, als Emma Langford ohne ihre Begleitband auftrat, kam die engelgleiche Stimme der irischen Sängerin so richtig überzeugend zur Geltung.

Mit starken Jazz-Einschüben machte die Sängerin auch überzeugend deutlich, über welch breites stimmliches Spektrum sie verfügt. Als sie dann als Zugabe zum Konzert ganz allein a cappella „My Happy Valentine“ erklingen ließ, wurde allen klar, dass sie ein Konzert erlebt hatten, wie man es nicht alle Tage hört. Und von dessen Intensität sie noch lange zehren werden.

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