Steinen Marschmusik gegen Corona-Blues

Markgräfler Tagblatt
Unter Stabführung von Klaudia Kramer erfreute der Musikverein Schlächtenhaus-Hofen an sechs Standorten.      Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Musikverein Schlächtenhaus-Hofen: Platzkonzerte erfreuen die Einwohner / Kasse etwas aufgefüllt

„Mir sin no do - un des für euch im Dorf“: Mit diesen Worten eröffnete Frieder Leisinger, seines Zeichens Vorsitzender des Musikvereins Schlächenhaus-Hofen, die kleine, feine Konzert-Tour seiner Musiker-Kollegen durch die beiden Dörfer. Man habe schon im Frühjahr mit Muttertagskonzerten, gestaltet von je zwei Musizierenden in sechs Gruppen, eine Freude machen können und wolle dies mit Platzkonzerten wieder tun.

Steinen-Schlächtenhaus (os). Das sagte Frieder Leisinger am Sonntagvormittag an der ersten Station des mobilen Frühschoppen-Konzerts, der Pension Kropf auf der Hofener Anhöhe. Die 17 Musizierenden unter Leitung von Dirigentin Klaudia Kramer spielten dort eine knappe halbe Stunde überwiegend Märsche, aber auch Polkas und Songs aus Rock und Pop in Blasmusik-Version – und mit dem gebotenen Abstand. Auf diesen wiesen die Nachwuchsmusiker explizit hin. Die Zöglinge hatten einen Bollerwagen mit entsprechenden Schildern dabei, aber auch Getränke für die Musizierenden.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter hinauf auf den Geisbühl und dorthin, wo der Musikverein üblicherweise am Vorabend des Maifeiertags zum Maibaumstellen konzertiert und wirtet. Vom Geisbühl ging es den Hofener Hang hinunter zur Karl-Schleith-Straße, dann hinunter nach Schlächtenhaus zum Dorfbrunnen. Auch dort kam gewisse Wehmut auf, wie Leisinger und auch sein Vorgänger in der Funktion des Vorsitzenden, Walter Läuger, sagten.

Den Dorfbrunnen hatte man viele Jahre lang als Festareal genutzt - das fiel wie schon das Maibaum-Spielen in diesem Jahr coronabedingt aus. In der Austraße folgte ein weiteres Konzert, dann war man zum Abschluss der besonderen Frühschoppen-Aktion im Hinterdorf zu hören. Das kam alles bestens an, und bei  bestem Wetter applaudierten die Bürger, unter ihnen auch Ortsvorsteherin Almut Steyer, den Musikern.

Wie diese erzählten, konnte man seit Mitte Juni immer montags in der Steinenberghalle proben, natürlich mit Abstand und unter Einhaltung der Hygiene-Auflagen. Diese habe man, so sagten Leisinger und Läuger, geradezu verinnerlicht. Beide äußerten sich erfreut darüber, dass die langjährige Dirigentin Klaudia Kramer die Kapelle mit ihren aktuell 18 Musizierenden wieder betreut. In Sachen personeller Verstärkung könne man vermelden, mit 18 Aktivmusikern zwar nun wirklich nicht überbordende Größe zu haben, aber immerhin seien zwei Zugänge seit Anfang des Jahres zu verzeichnen. „Wir geben nicht auf“, so der junge Vorsitzende. Sein Vorgänger Walter Läuger erinnerte daran, dass der Musikverein vor einem guten Dutzend Jahren an ähnlicher Stelle angekommen war. Auch damals war man auf zwölf, 15 Musiker geschrumpft, startete mit neuem Vorstand um Läuger und später der nun wieder eingestiegenen Dirigentin Klaudia Kramer aber durch.

Vor allem die mit den so genannten „Furiosos“ wiederbelebte Jugendausbildung trug Früchte. Nun sind die eigenen Jugendlichen, wie etwa der Vorsitzende und seine Stellvertreterin Katja Friedlin, im Aktivorchester etabliert, und auch in der Zöglingsarbeit geht es voran. Man habe aktuell sechs Zöglinge, die von Jennifer Braun, Elke Schlozer und Klaudia Kramer ausgebildet werden, sagte Leisinger. Aber bis diese im Aktivorchester platziert werden können, vergeht noch einige Zeit. Die müsse man überbrücken, gibt sich Frieder Leisinger entschlossen. Und er freute sich auch über die gut gefüllte Spendenkasse. Die Zuhörenden nahmen sich der Bitte der Zöglinge um Befüllen der mitgeführten Spendenkasse gerne und durchaus spendabel an. 

Zu den Planungen für die nähere Zukunft war am Sonntag zu vernehmen, dass der Musikverein am dritten Advent mit der Kirchengemeinde eine Adventsveranstaltung auf der Agenda hat.

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