Steinen Musikalische Reise nach Südafrika

Markgräfler Tagblatt
Mit Afro-Soul und Afro-Pop begeisterte Thabilé beim „Picknick am Pool“ im Steinener Freibad. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Picknick am Pool: Thabilé beendet Schwimmbadkonzerte von Kunst und Kultur in Steinen

Musik im Doppelpack gab es bei den Schwimmbadkonzerten von Kunst und Kultur in Steinen. Nach dem Auftakt mit Oliver Fabro und Martin Hess am Freitag gehörte die Bühne am Samstagabend der Sängerin Thabilé.

Steinen (os). Angekündigt als die warme Stimme Südafrikas, zog Thabilé beim „Picknick am Pool“ die Besucher mit ihrer Bühnenpräsenz vom ersten Ton an in ihren Bann. Im Gegensatz zum Vorabend konnten die rund 100 Zuhörer das Konzert bei wesentlich angenehmerem Festivalwetter genießen als die Gäste des Freitagskonzerts.

Jazz, Soul und Traditionelles

Die aufstrebende Künstlerin aus Soweto, Südafrika, überzeugte mit ihrer starken Stimme mit der sie Elemente aus Jazz, Soul und traditioneller afrikanischer Musik verband.

Thabilé hatte überwiegend selbst geschriebenen Stücke in ihrem Repertoire, ergänzt durch Volkslieder aus ihrer südafrikanischen Heimat. Auf ihrer musikalischen Reise, auf die sie das Publikum mitnahm, hatte sie nicht nur in den Songs etwas zu erzählen. Die jeweilige Anmoderation verband sie mit persönlichen Stellungnahmen. Etwa im Lied an ihre Mutter und Großmutter, die sie trotz der ärmlichen Verhältnisse in Soweto glücklich aufwachsen ließen. Der Song war ein Statement für starke Frauen, und natürlich kam im weiteren Konzertverlauf auch der starke Mann Südafrikas, Nelson Mandela, vor. Um Toleranz und (gegen) Rassismus ging es im gut zweistündigen Auftritt von Thabilé, die auch Percussion spielte. Begleitet wurde sie von Steve Bimamisa mit der Gitarre und Marquis de Schoelch an den Keyboards. Thabilé sang überwiegend in Englisch, aber auch in afrikanischen Sprachen – von der sogenannten Klicksprache Xhosa bis Suaheli. Mit dem warmen Timbre ihrer Stimme vermittelte Thabilé in jedem ihrer Songs, besonders in den balladesken, eine positive Ausstrahlung. Positiv war immer auch der Tenor, egal ob es um Politik oder Liebe ging.

Der Großteil der Songs entstammte dem Debütalbum „Dlamini Echo“, über das Thabilé auch allerhand zu erzählen hatte. Dlamini ist das Township von Soweto, wo Thabilé geboren wurde und auch aufwuchs. Unbeschwerte Tage habe sie dank dem Zusammengehörigkeitsgefühl dort erlebt, trotz Armut. Die Mutter als Gospelsängerin, die Straßen voller Musik und lebensbejahendem Lachen - all das habe in ihr die Überzeugung wachsen lassen, dass man auch mit sehr wenig glücklich und zufrieden sein kann, sagte die Sängerin. Sie hat ihr Township längst verlassen, kam über ein Wirtschaftsstudium ins Ausland und über Umwege nach Stuttgart, wo sie seit einigen Jahren ihrer Leidenschaft, der Musik aus ihrer Heimat, frönt.

In Steinen kam Thabilé bestens an. Nach anfänglicher Zurückhaltung folgte das Publikum überwiegend ihrer Aufforderung zu tanzen. Und die Künstlerin kam den geforderten Zugaben gerne nach. Mit Liedern von Miriam Makeba (Pata Pata) und Bob Marley (Song for Freedom) setzte sie den bejubelten Schlusspunkt.

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