Steinen Per Tastendruck das Rederecht entziehen

Markgräfler Tagblatt
Die alten Handmikrofone haben demnächst ausgedient.                                                                                                                                                Foto: Christoph Schennen Foto: Markgräfler Tagblatt

Finanzausschuss: Mehrheit für Kauf einer neuen Mikrofonanlage

Steinen (chs). Der Finanz- und Verwaltungsausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag über die Anschaffung einer neuen Mikrofonanlage diskutiert. CDU und Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf votierten am Ende der kurzen Debatte für neue Geräte, die SPD lehnte dies ab.

Bürgermeister Gunther Braun sagte, die bisher eingesetzten Mikrofone, die man auch in die Hand nehmen kann, garantierten keine guten Mitschnitte. Auch aus technischen Gründen sei ein Umstieg auf eine moderne Anlage sinnvoll, denn die Sendefrequenzen der bestehenden Anlage sind künftig nicht mehr für Neuanlagen zugelassen. Braun sprach weiter von vier Sendekreisen, die man mit mehreren Mikrofonen nicht erweitern könne.

Marc Sutterer (CDU) sagte, der Anschaffungspreis (fast 45 000 Euro) sei „nicht unerheblich“. Eine gute Mikrofonanlage sei aber unerlässlich, wenn die Bürger die Wortmeldungen in der Gemeinderatssitzung verstehen wollen und wenn der Versammlungsort gut gefüllt sei. Ulrike Mölbert (Gemeinschaft) äußerte, die bisherige Anlage reiche für die Ausschusssitzungen; für große Sitzungen wie den Gemeinderat sei es möglicherweise sinnvoll, eine moderne Anlage zu mieten. „Wir haben häufig Sitzungen mit viel Publikum. Es ist Bürgerservice, zu gewährleisten, dass die Bürger die Sitzung gut verfolgen können.“

Gunther Braun hält eine Miete für nicht rentabel. Das Hin- und Herbringen sei teuer. Außerdem denkt er bereits daran, dass Gemeinderatssitzungen demnächst über das Internet übertragen werden. Dazu benötige man eine gute Anlage. Wenn jeder Rat eine eigene Sprechstelle habe, so Braun, würde er sich eher an der Aussprache beteiligen als wenn ihm erst ein Mikrofon gereicht werden müsste.

Auch die SPD ist von der Anlage überzeugt, allerdings auch erschrocken über den hohen Preis. Sie entschied sich daher, dem Verwaltungsvorschlag nicht zuzustimmen.

Den Zuschlag für die Beschaffung und Einrichtung der Anlage bekam eine Firma aus Maulburg. Sie leistet auch den technischen Support, was laut Bürgermeister ein zusätzliches Argument dafür ist, den Auftrag an die Maulburger zu vergeben. Zur Anlage gehören unter anderem 29 Delegierten-Sprechstimmen mit Schwanenhalsmikrofon und ein Mikrofon für Bürgerfragen. Der Bürgermeister bekommt eine Vorsitzendensprechstelle. Diese hat zwei Funktionen mehr als die Delegierten-Sprechstimmen. Der Bürgermeister kann mit zwei Tasten den Räten das Rederecht erteilen oder es ihnen entziehen.

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