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Steinen Rauchverbot in der Steinenberghalle

Hans-Jürgen Hege
Die Steinenberghalle wurde von den Bürgern vor Ort miterrichtet. Foto: zVg

Ortschaftsrat: Ortsverwaltung pocht auf Recht über Modalitäten der Vermietung.

Schlächtenhaus-Hofen - „Ich habe an der Vorlage aus Steinen gefeilt, unsere Haus- und Gebührenordnung an die Vorgaben angepasst, ergänzt und modernisiert“, sagte Stefan Baumgartner, der bei der Ortschaftsratssitzung am Donnerstag Heinrich Stiefvater ersetzen musste und seinen Ratskollegen den Entwurf der Nutzungsordnung für Steinenberghalle und Rathaussaal vorlegte, der – zumindest im öffentlichen Teil der Sitzung – keine Wünsche offen ließ.

Baumgartners Vorschlag sieht ein umfassendes Rauchverbot in allen Räumlichkeiten der Steinenberghalle vor. Auch die Gebühren gelten nach diesem Entwurf, der nach dem Beschluss ab 1. März so lange gelten soll, bis „aus Steinen etwas anderes kommt“, weiter wie bisher.

Lediglich bei den „Zuschlägen“ wurde am Schräubchen gedreht: „Kommerzielle Veranstaltungen auswärtiger Veranstalter“ werden mit einem Aufschlag von 300 Prozent auf die Grundgebühr abgerechnet. Dazu dann auch die Erläuterung: „Kommerziell ist jede Veranstaltung, für die mit Gewinnerzielungsabsicht Eintritt erhoben wird und die nicht kulturellen oder sozialen Zwecken dient.“ Die Entscheidung darüber behält sich die Ortsverwaltung in Abstimmung mit den Ortschaftsräten oder der Gemeindeverwaltung Steinen vor.

Ortsverwaltung vermietet Halle

Großen Wert legte der Ortschaftsrat auf die Feststellung, dass nicht die Verwaltung in Steinen über die Vergabe und Modalitäten vor Ort entscheidet, sondern - wie bisher - die Ortsverwaltung. Man habe sich die Halle vor 25 Jahren nicht hinstellen lassen, sondern sie selbst mit aufgebaut und auch Reparaturen aus den Verfügungsmitteln bezahlt. Deshalb poche man auf das Recht, über die Halle, der man die 25 Jahre wegen der bisher schon guten Pflege und einer tadellos funktionierenden Hallenordnung nicht ansieht, frei zu verfügen, brachte Felix Frey seine und die Meinung seiner Kollegen auf den Punkt.

Stefan Baumgartner betonte, dass er unbedingt einen Beschluss haben will, den er Steinens Verwaltung vorlegen kann. Im Grunde griff er mit seinem Regelwerk der Verwaltung vor, die an einem solchen Schriftstück schon geraume Zeit bastelt, den ersten Entwurf aber nach massiven Protesten aus den Reihen der Bürgerschaften in allen Teilorten verwarf und auch bei den Gebühren „zurückruderte“.

Wiederauflage „Kunst am Steinenbach“

Mit ihrem Wunsch, „Kunst am Steinenbach“ wiederzubeleben, rannte die Abordnung von 17 Künstlern, die sich 2012 zu einer Aktionsgemeinschaft zusammenfanden, bei den Ortschaftsräten offene Türen ein. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand etwas gegen die Nutzung der Steinenberghalle als Veranstaltungsort der Vorstellung heimischer Kunst hat“, sagte Stefan Baumgartner.

Und die übrigen wiederholten diesen Satz gebetsmühlenartig, auch wenn bei der anvisierten Vorlaufzeit von bis zu zwei Jahren nach den Kommunalwahlen im Mai andere über den Nutzungsantrag der Künstlergemeinschaft zu befinden haben. Organisatorische Fragen müssten allerdings geklärt werden.

Erste Ausstellung war 2004

2004 habe es die erste Ausstellung heimischer Künstler gegeben. Damals hatte Ortsvorsteher Rainer Würger die Organisation des Spektakels übernommen, das den Ausstellern ermöglichte, ihre Werke zwei Wochen lang in der Steinenberghalle zu präsentieren. Ob das in der Form nochmals möglich sein werde, wollte Stefan Baumgartner nicht versprechen. Aber er sei davon überzeugt, dass es auch in punkto Organisation eine für alle zufriedenstellende Lösung geben werde.

„Organisiertes Durcheinander“

Zu den Kommunalwahlen plant der Ortschaftsrat ein „organisiertes Durcheinander“. Eine rein „wilde Wahl“ kommt für die noch amtierenden Ortschaftsräte nicht in Frage, versicherten die Herren um ihren stellvertretenden Ortsvorsteher.

Wie Felix Frey waren sie der Meinung: „Wird komplett wild gewählt, geht’s komplett wild durcheinander.“ Also will man den Bürgern eine Liste mit Namen präsentieren, die während oder nach einer Info-Veranstaltung im Dorf notiert werden.

Die Ortschaftsräte, die sich bereit erklärten, die Organisation der Wahl in die Hand zu nehmen, hoffen auf „rege Beteiligung“, auf fruchtbare Diskussionen und darauf, dass sich genügend Kandidaten finden, um der Bevölkerung die Wahl von sieben Ortschaftsräten aus 14 Kandidaten zu ermöglichen. Stefan Baumgartner befürchtete allerdings, dass auch die nun angestrebte Lösung einige Wähler überfordern könnte.

Doch Felix Frey sah diesem Problem entspannt entgegen: „Wer nicht in der Lage ist, ein paar Namen auf einen Zettel zu schreiben oder ein Kreuz hinter bereits eingetragene Namen zu machen, muss damit rechnen, dass seine Stimmen ungültig sind.“ Aber das, so Frey amüsiert, „ist dann vielleicht gar nicht schade.“

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