Es bestehen noch weitere Möglichkeiten, das Jungtier aus der Gefahrenzone zu entfernen. Thomas Müller hat sich mit seinen Jagdkollegen einige elektronische Kitzretter angeschafft, die jeweils einen Radius von einem Hektar umfassen. Die Geräte werden am Abend in die zu mähende Wiese aufgestellt.
Mit der Dämmerung schalten sich die Geräte ein und geben verschiedene Licht- und Tonsignale von sich. Diese unnatürlichen Signale veranlassen die Ricken, ihre Kitze in der Nacht aus der Fläche zu entfernen. Ein weiteres „Instrument“ zum Entfernen der Rehkitze vor dem Mähen ist das „Verblenden“, das Aufhängen von blauen Säcken. Diese Farbe kann die Ricke gut wahrnehmen und verknüpft damit das Entfernen ihres Kitzes.
Thomas Müller weiß um den Erfolg dieser Bemühungen. Lediglich ein Rehkitz kam in diesem Frühjahr durch den Mäher auf einem Schlächtenhauser Feld zu Tode. „Wer einmal erlebt hat, wie die Rehgeiß stundenlang verzweifelt nach ihrem getöteten Kitz sucht und hierbei laute Pfeiftöne von sich gibt, kümmert sich um das Problem“, sagt Jagdpächter Müller.