Steinen „Rotes Steuerrad“ der SPD: Preisträger will OB werden

Markgräfler Tagblatt
Preisvergabe 2016: Im Beisein des damaligen Justizministers des Landes Baden-Württemberg, Rainer Stickelberger (links) erhielt Marin Schreier das „Rote Steuerrad“ vom Ortsvereinsvorsitzenden Martin Kickhöfen (rechts) überreicht. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Kommunalpolitik: Marian Schreier kandidiert in Stuttgart / Dieses Jahr kein Preis

2016 verlieh der SPD-Ortsverein Steinen-Höllstein im Beisein des damaligen Justizministers Rainer Stickelberger das „Rote Steuerrad“ an Marian Schreier. Jetzt schickt sich der Preisträger an, Oberbürgermeister (OB) in Stuttgart zu werden.

Von Harald Pflüger

Steinen. Wie das „Who is who“ der Politik liest sich die Liste der Preisträger, die in Steinen seit 1986 die symbolträchtige Auszeichnung des SPD-Ortsvereins in Empfang nehmen durften. Peter Conradi war der erste Politiker, der mit dem Preis geehrt wurde. Das Steuerrad soll Anerkennung sein für die geleistete Arbeit und Ansporn, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten. Zu den Preisträgern, die Conradi nachfolgten, gehörten unter anderem Renate Schmidt, Herta Däubler-Gmelin, Günter Verheugen, Wolfgang Thierse, Gernot Erler, Wolfgang Drexler, Nils Schmidt, Ivo Gönner und vor vier Jahren Marian Schreier.

1990 Stuttgart geboren und aufgewachsen, studierte Schreier nach dem Abitur am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart Politik- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz und der University of Oxford. Schreier hat einen Master in Politik- und Verwaltungswissenschaften. Von 2013 bis 2015 war Marian Schreier wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestagsbüro von Peer Steinbrück; seit Mai 2015 ist er hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Tengen. Bei seiner Wahl war er der jüngste hauptamtliche Bürgermeistermeister des Landes Baden-Württemberg.

Marian Schreier war auch Gründungsvorsitzender der United Nations Association Konstanz, Chefredakteur des Europamagazins „Treffpunkt Europa online“ und Leiter des neunten Konstanzer Europakolloquiums. Das SPD-Parteibuch hat Marian Schreier übrigens seit 2010.

„Was liegt näher, als im Jahr der Steinener Bürgermeisterwahl einen ganz außergewöhnlichen Vertreter der baden-württembergischen Bürgermeisterriege auszuzeichnen?“, fragte die SPD 2016 in ihrer Pressemitteilung zur Preisverleihung an „ein vielversprechendes Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“.

Jetzt schickt sich Schreier an, als unabhängiger Kandidat Oberbürgermeister von Stuttgart und damit Nachfolger von Fritz Kuhn (Grüne) zu werden. Unabhängig deshalb, weil die Stuttgarter SPD ihren Fraktionschef Martin Körner für die OB-Wahl in Stellung gebracht hat.

„Stuttgart ist meine Heimatstadt. Hier bin ich geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. In Stuttgart habe ich auch zur Politik gefunden: durch Jugend debattiert am Eberhard- Ludwigs-Gymnasium und die Tätigkeit als Jugendrat für Stuttgart-West“, sagt der 30-Jährige. Gewählt wird in Stuttgart voraussichtlich im November.

Weitere Informationen: Dieses Jahr wird der SPD-Ortsverein Steinen-Höllstein kein „Rotes Steuerrad“ verleihen. Das sagte der Ortsvereinsvorsitzende Martin Kickhöfen auf Anfrage.

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