Auf Heißwasser und Schaum setzt die Gemeinde Steinen bei der Unkrautbekämpfung auf allen öffentlichen Plätzen. Steinen (hp). Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Unkraut zu Leibe zu rücken. Die Zeitaufwändigste ist das Jäten. Neue Wege zur ökologischen Unkrautbeseitigung auf allen öffentlichen Plätzen geht künftig die Gemeinde Steinen. Schließlich ist der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln nicht mehr zeitgemäß und wird auch nur noch in Ausnahmefällen genehmigt. Auf der Suche nach einer ökologischen Alternative stieß die Gemeinde Steinen auf die so genannten Elmotherm-Geräte. Mittels eines Heißwasser-Schaumsystems wird 100 Grad heißes Wasser ohne Druck auf die zu behandelnden Flächen aufgebracht; das Unkraut wird regelrecht abkocht. Ein Kokosschaum hält die Temperatur für kurze Zeit über der für die Pflanzenzellen kritischen Grenze. Die Hitze zerstört sofort die Zellstruktur der Pflanzen und augenblicklich startet der Verrottungsvorgang. „Das Heißwasser-Schaum-system ist völlig chemiefrei und deshalb unbedenklich in der Anwendung für Mensch und Tier“, sagt Martin Stobbe vom Werkhof der Gemeinde Steinen, der gemeinsam mit seinem Kollegen Jürgen Walliser das Gerät auf dem Parkplatz unterhalb des Hüsinger Bürgerhauses vorführt. Ein weiterer Vorteil des Heißwasser-Schaum-Verfahrens: es zieht kein Ungeziefer an und hinterlässt keine Spuren. Nach zwei bis fünf Minuten ist nichts mehr sichtbar. Die ganze Technik nebst 1000-Liter-Tank befindet sich in einem Anhänger und ist leicht zu bedienen. Pro Stunde können laut Stobbe bis zu 600 Quadratmeter behandelt werden. Eingesetzt werden soll das Heißwasser-Schaumsystem nicht nur vom Werkhof, sondern auch von Hausmeistern von Kindergärten und Schulen. Geeignet ist die neue Technik für Pflasterflächen, wassergebundene Wege, Kies- und Schotterflächen, Stadien und Parkanlagen. Die Bedienung des Geräts, das außer per Kompressor auch (völlig geräuschlos) mit Strom betrieben werden kann, ist einfach, die „Sprühlanze“ ergonomisch. Auf einen weiteren Vorteil des Heißwasser-Schaumsystems wies Bürgermeister Gunther Braun hin. Im Gegensatz zum Abflammen besteht keine Brandgefahr. Die Möglichkeit der ökologischen Unkrautbeseitigung ließ sich die Gemeinde rund 48 000 Euro kosten. Die Wiesentalgemeinde zählt damit zu den ersten Kommunen in Baden-Württemberg, die auf diese pestizidfreie Unkrautbekämpfung setzt.