Jubilarin: Maria Maier, die aus dem Sudetenland stammt, feiert heute 85. Geburtstag
Steinen / Maulburg (os). Geboren und aufgewachsen in schwieriger Zeit, vertrieben mit der Familie und als junge Frau im Wiesental in Maulburg lebend – heute kann Maria Maier im Steinener Seniorenzentrum Mühlehof ihren 85. Geburtstag feiern, wo sie seit einigen Jahren heimisch geworden ist.
Geboren wurde die Jubilarin am 13. November 1934 in Walleren im Sudetenland als eines von drei Kindern der Schreiner-Familie Yalak. In Walleren ging sie in den Kindergarten und zur Schule. Letzteres so lange, bis die Familie rund ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben wurde. „Mit dem Viehwagen mussten wir aus der Heimat weg“, erinnert sie sich an eine schwierige Zeit.
Zuerst kam die Familie einschließlich der Großeltern in Augsburg in eine Übergangsunterkunft, dann in ein oberbayrisches Dorf für neun Jahre. Dort arbeitete die junge Sudetendeutsche in der Textilindustrie, bis der Vater auf der Suche nach einer Arbeitsstelle in Maulburg fündig wurde. Mitte der 50er Jahre zog die Familie nach Maulburg. „In Maulburg wurden wir nach gewissen Anlaufschwierigkeiten schnell heimisch. Auch weil die junge Frau sich im katholischen Kirchenchor engagierte und ansonsten im Dorfleben zugange war. Dabei lernte sie den Maulburger Franz Maier kennen und heiratete ihn 1959.
„Es folgten anstrengende, aber glückliche Jahre“, erinnert sich die Jubilarin zurück an die Zeit der Geburt der drei Kinder, den Hausbau in Maulburg und viele schöne Erlebnisse als aktives Mitglied des Kirchenchors der katholischen Pfarrgemeinde Maulburg / Höllstein. Auch den Maulburger Männerchor unterstützte die Jubilarin, die früh Gesangsunterricht genommen hatte, als Solistin bei Konzerten.
Ein schwerer Schlag war der frühe Tod des Ehemanns 1992, doch dank der Familie und der vielen Freunde in Maulburg und Höllstein habe sie diese Zeit gut überstanden. Sie lebte weiter im Eigenheim in Maulburg und freute sich über die gute persönliche und berufliche Entwicklung der Kinder, der zwischenzeitlich sechs Enkel und vier Urenkel.
Nach einem Schlaganfall 2012 konnte sie sich nicht mehr selbst versorgen. Sie ist froh darüber, im Steinener Seniorenzentrum gut aufgehoben zu sein. „Das Personal hier und die Mitbewohner sind nett und erleichtern mir das Leben so gut es geht“, sagt Maria Maier.
Und natürlich tragen auch die Kinder, Enkel und Urenkel mit regelmäßigen Besuchen der Mutter, Groß- und Urgroßmutter zur Zufriedenheit der Jubilarin bei. Schwer fiel ihr allerdings die Aufgabe des Chorgesangs im katholischen Kirchenchor in Höllstein, bei dem sie fast 60 Jahre lang eine tragende Stimme war.
Im Mühlehof nimmt sie rege am Alltagsleben teil und freut sich darüber, heute mit den Mitbewohnern, dem Personal und der Familie den 85. Geburtstag feiern zu können. Mit Freunden, Bekannten und Verwandten feiert Maria Maier dann am Wochenende in der alten Heimat Maulburg.
