Steinen Siegel für Päpste und Adelsfamilien entworfen

Markgräfler Tagblatt
Heinz Tirs kann heute seinen 80. Geburtstag feiern. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Heinz Tirs feiert heute seinen 80. Geburtstag / Im Vereinsleben engagiert

Steinen (os). Seinen 80. Geburtstag feiert heute Heinz Tirs. Geboren wurde der Jubilar am 10. Januar 1940 in Tetschen-Bodenbach im Sudetenland, dem heutigen Tschechien, als jüngerer von zwei Söhnen eines Schlossermeisters und einer Schneiderin.

Als Fünfjähriger kam er mit der Familie als Flüchtling 1949 ins Wiesental. Auch über 70 Jahre danach ist Heinz Tirs tief bewegt von der Freundlichkeit, mit der die Flüchtlinge damals in Steinen aufgenommen wurden. Im Gewann Neumatten entstand die sogenannte Siedlung als neue Heimat für die deutschstämmigen Flüchtlinge. Auch die Familie Tirs bezog dort ein Eigenheim, in dem Heinz Tirs immer noch lebt.

Nach der Schule hatte Heinz Tirs eine Lehrstelle als Graveur angetreten, diese als Innungsbester abgeschlossen und danach diverse Weiterbildungen absolviert. Nach der Meisterprüfung studierte er Metalltechnik in Solingen. Danach arbeitete er bei namhaften Graveuren in Deutschland und der Schweiz. Nach einem Design-Studium in Ulm fand Heinz Tirs 1965 Arbeit bei einem Graveurunternehmen in Schopfheim. Es war auch in Schopfheim, wo der Jubilar bei Professor Hans Theo Baumann als Designer Geschirr, Gläser, Stoffmuster und Möbel entwerfen konnte. Nach einer kurzen Zeit als Designer in einer Steinener Werbeagentur machte sich Heinz Tirs als Graveur und Graphiker selbstständig. Er konzentrierte sich auf den Stahlstich und so genannte Blindprägungen. Es entstanden Briefpapiere, Siegel für Päpste und Bischöfe, Scheichs und europäische Adelsfamilien und Unternehmer-Dynastien. 2004 gab er den Betrieb altersbedingt offiziell auf.

Tirs war verheiratet, lebt aber nach der Scheidung von seiner Ehefrau seit 26 Jahren mit Lebenspartnerin Sheila Pietsch im Eigenheim. Zur Familie gehören zwei Söhne und sieben Enkel.

Trotz seiner beruflichen Tätigkeit fand Heinz Tirs Zeit für Hobbys und soziales Engagement. Gemeinsam mit seiner Nachbarin, der ebenfalls aus Tetschen-Bodenbach vertriebenen Heiderun Gödrich, arbeitet er seit 2015 in der Steinener Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe. Mit diesem Engagement, so der Jubilar, habe er den Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen in ähnlich großzügiger Weise unter die Arme greifen wollen wie dies die Steinener einst den Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten gegenüber taten.

Tirs ist seit 1954 aktives Mitglied in der evangelischen Kantorei Steinen und pflegt im Schwarzwaldverein, im Turnverein Steinen und in der „Grufti“-Riege des TuS Höllstein sportliche Hobbys. Das habe Körper und Geist wach gehalten, sagt der agile Jubilar. Ebenso die Pflege des Eigenheims und des großen Gartens, so Heinz Tirs. Er ist des Weiteren in der Exlibris-Gesellschaft und neuerdings in der „Zeitbankplus“-Ortsgruppe Steinen engagiert.

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