Steinen Spannende Reise in die Luther-Zeit

Markgräfler Tagblatt

Reformation: Kinder überbringen beim Umzug in Hägelberg reichlich Geschenke

Fröhlich geschmückt mit blauen und orangefarbenen Luther-Luftballons war die Hägelberger Feuerwache am Abend des Gedenktags zu „500 Jahre Reformation“.

Steinen-Hägelberg (gpn). Das Kindergottesdienst-Team der Petrusgemeinde unternahm mit 30 Grundschulkindern aus Steinen und Umgebung eine spannende Reise in die Lutherzeit, bei der die Freude über das Geschenk der Reformation ins Dorf getragen wurde.

Munter plappernd wartete die zum Teil als mittelalterliche Mönche, Nonnen oder Pfarrer verkleidete Kinderschar in der Feuerwache darauf, dass es losgeht.

Die Hägelbergerin Ute Fischer vom Ältestenkreis der Petrusgemeinde erklärte, dass die Menschen vor 500 Jahren zum großen Teil die Bibel gar nicht lesen konnten und die Kirchenleute ihre Macht damit finanzierten, Ablassbriefe zu verkaufen, damit die Menschen so Gottes Gnade erlangen könnten. „Das stimmt gar nicht“, kam prompt der Einruf eines der Kinder, und Ute Fischer bekräftigte, dass Gott den Menschen ohne Bezahlung liebt, seine Liebe ist ein Geschenk: „Deshalb passen Geschenke super zum Reformationstag.“

Doch bevor es raus ans Werk ging, wartete im „Rittersaal“ eine deftige Stärkung mit Wienerle und Landjägern, die, ganz im Zeichen des Mittelalters, getrost mit den Fingern gegessen werden durften. Im Anschluss gab es einen Film, in dem Reporter Willi Weitzel in einer Folge von „Willi will`s wissen“ veranschaulichte, wie das damals war bei Luther. Gespannt und still verfolgte die Gruppe, dass Martin Luther 1521 für seine Ideen offiziell für „vogelfrei“ erklärt worden war und getötet hätte werden dürfen, sich jedoch am Ende nicht zum Schweigen hatte bringen lassen.

Am Beispiel eines verheirateten Bischofsehepaars erklärte der Film Unterschiede zwischen dem Katholischen und Evangelischen, zeigte die Bedeutung der Übersetzung des Alten und Neuen Testaments durch Martin Luther in eine verständliche einfache Sprache und dass schließlich die Menschen frei wählen durften, ob sie evangelisch oder katholisch sein wollten.

Derart körperlich und geistig gestärkt, sangen die Kinder aus voller Kehle mit bei den beiden Liedern, die Kindergottesdienst-Leiterin Gabriele Tergau auf der Gitarre begleitete, um dann auf ins Dorf zu ziehen. Gerüstet mit Geschenkkörben ging es von Tür zu Tür. Die fröhliche Kinderschar beschenkte die Leute erst mit einem Spruch über Martin Luther: „Gott ist ein glühender Backofen voller Liebe...“ Im Anschluss gab es ein Luther-Geschenk mit Zeitschrift und Keksen, und im Gegenzug wurden die Kinder ihrerseits mit Süßigkeiten oder Kinderpunsch bedacht.

Mit einem Segensspruch und einem kleinen Präsent für jeden endete am Feuerwehrhaus die spannende Reise in die Luther-Zeit.

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