Die Realisierung von Variante 2 kann bis zu 6,87 Millionen Euro kosten. Die Umbaumaßnahmen kosten laut Linsenmeier bei Sport- und Nichtschwimmerbecken 940 000 Euro beziehungsweise 915 000 Euro. Hinzu kämen Ausgaben für die Technik (1,22 Millionen Euro), das Schwallwassergebäude (300 000 Euro), die Außenleitungen (426 000 Euro), die Außenanlagen (456 000 Euro), ein Sonnensegel beim Planschbecken (25 000 Euro) und für Sonstiges wie Kassenanlage, Möblierung und Badeaufsicht (528 000 Euro).
Die Variante 1, die eine Bestandssanierung vorsähe, wäre 350 000 Euro günstiger als Variante 2. Auch der bauliche Eingriff bei den Badebecken wäre hier geringer. Variante 3 beinhaltet den Umbau des Freizeitbads zu einem Naturbad. Hier müsste ein großer Teil der Nutzfläche einer circa 3125 Quadratmeter großen Retentionsfläche weichen. Im Vergleich zu einem konventionellen Bad benötigt ein Naturbad eine deutlich größere Filterfläche.
Pro Besucher wären zudem zehn Kubikmeter Frischwasser erforderlich. „Von dem vorhandenen Tiefbrunnen kann das aber nicht geleistet werden“, sagte Linsenmeier. Bei großem Andrang könnte man aufgrund der Auflagen nicht alle Besucher in das Bad lassen.
Linsenmeier verwies dann noch auf die Unterschiede zwischen einem Edelstahl- und einem Folienbecken. Ein Edelstahlbecken ist teuer als ein Folienbecken, aber langlebiger (bis zu 50 Jahren Lebensdauer). Außerdem ist kein Winterschutz erforderlich. Es ist auch einfach zu reinigen. Linsenmeier warb zudem für einen angehobenen Beckenkopf, der viele Vorteile biete.
Einschätzungen der Fraktionen
Die Meinungen zu den Vorschlägen von Linsenmeier waren unterschiedlich. Die Gemeinschaft zeigte sich von Variante 2 nicht restlos überzeugt, während die CDU die Variante gutheißt. Rudolf Steck (SPD) wünscht sich ein Naturbad in Steinen: „Die Fakten sprechen aber eindeutig dagegen, ein solches Bad einzurichten.“ Deshalb müsse man auf Variante 2 setzen.
Rainer Eiche (SPD) fragte den Bürgermeister, ob sich die Gemeinde die Sanierung des Freibads überhaupt leisten könne. Braun sagte, er würde alles versuchen, dass die Gemeinde das stemmen könne.
Marc Sutterer (CDU) sagte: „Ich kann mir Steinen ohne Bad nicht vorstellen, aber wenn wir das Bad sanieren, heißt das auch, dass wir andere Dinge sein lassen müssen. Wir müssen für die Sanierung möglichst viel Fördergeld akquirieren.“
Der ursprüngliche Beschlussvorschlag wurde dann vom Bürgermeister verändert. Einstimmig stimmte der Gemeinderat schließlich dafür, den Umbau des Freizeitbads mit getrennten Becken mit Edelstahlausführung weiter zu verfolgen.