„Ich bin optimistisch, dass wir beim Angebot ’Essen auf Rädern’ vom Mühlehof einsteigen werden“, sagte sie. Die beiden Ortsvereine würden „Partner auf Augenhöhe“ sein, versicherte sie.
CDU-Kreisrat Wolfgang Deschler sagte, der Vorstand solle Sondierungsgespräche mit den Maulburgern führen. Einen Fusionsbeschluss müsse aber die Mitgliederversammlung fassen.
Sollte die Ortsgruppe Steinen weiter bestehen, sei es unerlässlich, dass sie eigene Räume im Gemeindegebiet habe. Er betonte auch, dass die AWO Steinen bei einer Fusion im Vorstand des neuen AWO-Ortsvereins (beispielsweise AWO Maulburg-Steinen oder AWO Steinen-Maulburg) vertreten sein müsse.
In Sondierungsgesprächen müsse geklärt werden, welche Ämter die Steinener AWO bekomme.
Auch Bürgermeister Braun möchte auf die AWO-Ortsgruppe nicht verzichten. „Sie ist fester Bestandteil der Gemeinde.“ Die AWO werde auch in Zukunft ein wichtiger Partner der Gemeindeverwaltung bleiben.
Braun nannte als Beispiel die Betreuung von Grundschulkindern, deren Eltern ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben.
Er kündigte an, dass die AWO mittelfristig einen neuen Standort brauche, denn Steinen wolle das Areal rund um die Begegnungsstätte an der Lörracher Straße 15 umgestalten. Er machte den Vorschlag, die AWO solle ihre Aktivitäten in die „Kaffeemühle“ im Mühlehof verlegen.
Die Fusionsskeptiker erinnerte er daran, dass auch andere Vereine aus Steinen mit Vereinen aus der Umgebung zusammenarbeiten.
Er nannte als Beispiel den FC Steinen-Höllstein und den Tennisclub Steinen. Auch auf kommunaler Ebene gebe es Kooperationen (zum Beispiel den Abwasserverband). „Wir rücken zusammen ohne die Eigenständigkeit zu verlieren.“
„Der AWO die Miete erlassen“
Rainer Eiche, einer der Kassenrevisoren, forderte den Bürgermeister auf, der AWO die Miete zu erlassen. Die Arbeiterwohlfahrt leiste im sozialen Bereich eine herausragende Arbeit. Allein schon an den Nebenkosten habe der Verein zu knabbern, so der SPD-Gemeinderat.
Rainer Eiche forderte die AWO wiederum auf, Vereinsausflüge zu arbeitnehmerfreundlichen Zeiten zu veranstalten, damit auch junge Leute teilnehmen könnten.
Sigrid Seelig äußerte sich skeptisch über eine Fusion und sprach dabei auch die aktuelle Situation an. „Es kommt niemand mehr. Wir haben keine Kundschaft.“ Wenn Steinen und Maulburg fusionieren würden, hätte das nicht zur Folge, dass die Maulburger AWO-Mitglieder nach Steinen kämen. Sie bedauerte es, dass einige AWO-Mitglieder, die inzwischen im Mühlehof betreut werden, nicht mehr zur Begegnungsstätte kommen würden. Seelig zählte einige Veranstaltungen auf, die die AWO gemacht habe, um Bürger in das Begegnungszentrum zu holen. Viele Angebote seien aber nicht angenommen worden. „Ich weiß nicht mehr, was wir unseren Mitgliedern bieten sollen“, sagte Sigrid Seelig frustriert.
Günter Senn stellte fest, dass die AWO nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein personelles Problem habe. „Es fehlen uns die Leute, die Veranstaltungen organisieren und durchführen.“ Er plädierte dafür, mit der AWO Maulburg zu fusionieren, warnte aber auch vor zu hohen Erwartungen. „Wenn wir mit Maulburg fusionieren, sind nicht alle Probleme gelöst.“
Rudolf Steck wies daraufhin, dass Veränderungen auch riesige Chancen mit sich ziehen könnten. Eine Erweiterung der Angebotspalette sei möglich. „Ich glaube, dass die AWO Steinen mit einer Fusion mit Maulburg eine gute Zukunft hat“, plädierte der Vorsitzende für die Fusion. Er fragte die Mitglieder, wie es nun weitergehen solle. Neun Mitglieder votierten dabei für die Weiterführung der Fusionsgespräche mit der AWO Maulburg, zwei enthielten sich.
Bei der Hauptversammlung der Arbeiterwohlfahrt Steinen gab es auch Wahlen. Bis zur Fusion mit dem Ortsverband Maulburg oder einer Auflösung besteht das Führungsteam aus Rudolf Steck (erster Vorsitzender), Irmgard Tschertscher (zweite Vorsitzende), Günter Senn (Kassierer), Waltraud Spauszus (Schriftführerin), Hilda Brehm (Beisitzerin) sowie Rainer Eiche und Ina Pietschmann (beide Kassenrevisionen). Siegrid Seelig verzichtete auf ihr Amt als Beisitzerin.