Steinen Straßenverkehr fordert ein Todesopfer

Harald Pflüger
Nach der Sicherheit auf dem Cornimont-Platz fragte Bürgermeister Gunther Braun bei der Präsentation der Verkehrsstatistik durch die Polizei. Im Gemeinderat war nämlich die Befürchtung aufgetaucht, dass am Brunnen spielende Kinder auf die Fahrbahn rennen könnten. Laut Polizei gab es dort bislang keine Unfälle. Foto: Harald Pflüger

Verkehr: Polizei stellt Unfallstatistik für 2018 vor. Die meisten Unfälle gab es beim Kreisel.

Steinen - Ein Todesopfer, sechs Schwerverletzte und 41 Leichtverletzte - so sieht die Unfallbilanz für das Jahr 2018 aus, die diese Woche vom Leiter des Polizeireviers Lörrach, Wolfgang Grethler, dem Leiter der Führungsgruppe, Andreas Nagy, und dem Leiter des Polizeipostens Steinen, Gerrit Peukert, im Beisein von Bürgermeister Gunther Braun und Ordnungsamtsleiter Renatus Wehrer im Haus der Sicherheit vorgestellt wurde.

Mit 171 Verkehrsunfällen, die sich im vergangenen Jahr auf der Gemarkung Steinen ereigneten, lag die Zahl beinahe gleichauf mit der des Vorjahres (172). Von diesen 171 Unfällen waren 71 (76) welche mit Sachschaden und 54 (60) so genannte Kleinstunfälle, früher auch Bagatellunfälle genannt. Dazu gehören Auffahrunfälle und Fehler beim Ein- und Ausparken. Bei insgesamt 46 (36) Verkehrsunfällen wurden Personen verletzt.

47 Verletzte

Bei den bereits erwähnten 171 Unfällen wurden insgesamt 47 (Vorjahr: 47) Unfallbeteiligte verletzt, 41 (34) davon leicht, sechs (34) schwer und eine Person so schwer, dass sie den Unfallfolgen erlag.

Motorradfahrer

Die Zahl der Unfälle mit motorisierten Zweiradfahrern hat sich 2018 gegenüber 2017 von acht auf 16 verdoppelt. Sechs (zwei) der verunglückten Zweiradfahrer wurden schwer und 13 (acht) leicht verletzt. Laut Wolfgang Grethler ist die Zahl der verunglückten Motorradfahrer auch witterungsabhängig. 2018 gab es laut Nagy einen „wahnsinnig warmen Sommer“, mit der Folge, dass mehr Motorrad gefahren wurde.

Radfahrer

Auf Steinens Straßen ereigneten sich 2018 zehn Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern und damit gleichviel wie im Jahr 2017. Ein Fahrradfahrer wurde dabei schwer verletzt (2017: zwei) und fünf leicht verletzt (2017: sieben). Auffallend bei der Statistik ist, dass 2018 kein einziger Pedelecfahrer in einen Unfall verwickelt war.

Fußgänger

Die Zahl der verunglückten Fußgänger ist von acht im Jahr 2017 auf vier im Jahr 2018 zurückgegangen. Ein Fußgänger (2017: drei) wurde schwer verletzt, drei Fußgänger (2017: sechs) leicht.

Unfallflucht

„Ein Viertel aller Verkehrsunfälle sind Verkehrsunfallfluchten“, sagte Wolfgang Grethler mit Blick auf die Statistik, die in Steinen im Jahr 2018 50 (2017: 49) solcher Fälle ausweist. Von diesen Unfallfluchten konnten 20 (Vorjahr: zwölf) aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote stieg damit auf 40 Prozent. Für den Leiter des Polizeireviers sind solche Unfallfluchten unverständlich, schließlich ist jeder Autofahrer versichert. Die meisten Unfallfluchten passieren laut Andreas Nagy beim Rückwärtsfahren, bei so genannten Parkplatzunfällen. Zur Aufklärung ist die Polizei hier auf Zeugen angewiesen.

Alkohol

Alkohol war im vergangenen Jahr die Ursache bei drei (2017: sechs) Verkehrsunfällen auf der Gemarkung Steinen. Unter Drogeneinfluss kam es 2018 in Steinen zu keinem Verkehrsunfall.

Unfallursachen

Unfallursache Nummer eins waren 2018 in Steinen mit 23 (22) Fällen Fehler beim Wenden beziehungsweise Rückwärtsfahren, gefolgt von Fehlern bei der Fahrbahnbenutzung mit 17 (18) Fällen, der Vorfahrtsverletzung mit 15 (18) Fällen und nicht angepasster Geschwindigkeit mit zwölf (19) Fällen. Es folgten zu geringer Abstand mit zehn (sechs) Fällen und Abbiegefehler mit drei (zwei) Fällen.

Unfallschwerpunkt

Die meisten Unfälle ereigneten sich im Steinener Kreisel, der für die Polizei damit einzige Unfallhäufungsstelle auf der Gemarkung Steinen ist. Dort hatte es 2018 neun Mal gekracht. Zum Vergleich: 2017 ereigneten sich dort drei Unfälle, 2016 neun, 2015 sechs, 2014 13 und 2017 sieben.

Kontrollen

Um die Verkehrsicherheit zu erhöhen, setzt die Polizei auf Überwachung. Dazu gehören Gurt- und Handy- aber auch Geschwindigkeitskontrolle mittels Lasermessung.

Dass Autofahrer noch immer mit dem Handy am Ohr erwischt werden, ist für die Polizeibeamten umso unverständlicher, da eine Freisprecheinrichtung heutzutage weniger kostet als die 100 Euro, die für einen Handyverstoß am Lenkrad bezahlt werden müssen.

Der Bürgermeister

Bürgermeister Gunther Braun nutzte die Vorstellung der Verkehrsstatistik, um auf die Diskussion über spielende Kinder beim Cornimont-Platz und mögliche Schutzmaßnahmen hinzuweisen. Der Polizei ist allerdings nicht bekannt, dass es dort zu Unfällen gekommen ist. Und auch der Übergang vom Hölzleweg zum Freibad macht dem Gemeindeoberhaupt Sorge. Andreas Nagy riet Bürgermeister Braun, sich an den Verkehrsexperten der Polizei zu wenden.

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