Letzter Steinener Ortsteil, der auf dem Friedhof ein gärtnerbetreutes Gräberfeld erhält, ist Hüsingen. Friedhofsgärtner Jürgen Vosskuhl besuchte die jüngste Ortschaftsratssitzung, um über das Vorhaben zu informieren und die planerischen Vorstellungen aufzuzeigen. Steinen-Hüsingen (w). Ortsvorsteher Holger Sutter zeigte einführend Fotos von bestehenden Gräberfeldern der Steinener Ortsteile sowie Beispiele der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner. Bislang gibt es „Stille Gräberfelder“ für Menschen, die ihren Nachkommen nicht zur Last fallen wollen. Mittlerweile nimmt der Wunsch zu, eine Stelle zu haben, auf der der Name des Verstorbenen steht. Auf Findlingen stehen Name, Geburts- und Sterbejahr, eingebettet in ein gestaltetes Blumenfeld. Vosskuhl zeigte verschiedene Möglichkeiten auf und nannte Preise der Grabpflege dazu: So wird ein immergrünes Urnengrab am Baum 1650 Euro kosten, ein Urnenreihengrab 2450 Euro mit Grünbepflanzung, knapp 3000 Euro mit wechselnder Bepflanzung – alle auf eine Laufzeit von 15 Jahren. Auch könne ein Wahlgrab verlängert werden, um ein Familienmitglied später dort zu bestatten. In Hüsingen sind gärtnerbetreute Erdbestattungen noch nicht vorgesehen. Die Beauftragung geschieht über die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner, die auch den Ablauf kontrolliert, nicht über die Gärtnerei. Beim Tod des Kunden wird der örtliche Friedhofsgärtner mit der Durchführung der Grabpflege betraut. Ein Vertrag kann auch per Testament bei einem Notar hinterlegt werden. Von der Genossenschaft wurde ein Vorschlag zur Gestaltung in Hüsingen gemacht, zu dem Vosskuhl einen Friedhofsmitarbeiter befragt hat. Später soll ein Weg entstehen, der ohne Treppe zur Halle führt, eine Erleichterung für Rollator- oder Rollstuhlnutzer. Bei der Halle schlägt er eine Begrünung mit Sträuchern vor. Nach den Ausführungen des Gärtners zeigte Ortsvorsteher Sutter Fotos von der Seite des Friedhofs vor und rechts der Einsegnungshalle, die nicht vom gärtnerbetreuten Gräberfeld berührt wird. Manche Stellen sind im Argen, es gibt Unebenheiten auf der gepflasterten Fläche, die Treppe fällt auseinander. Für beide Vorhaben reichten die im Haushalt eingestellten 5000 Euro längst nicht aus. Sutter schlug vor, die Ortsteilpauschale von 9000 Euro mit zu verwenden. Mit einem oder zwei Arbeitseinsätzen und der Hilfe von Fachleuten aus dem Dorf könnte man einige Vorarbeiten erbringen, wie die alten Waschbetonplatten entfernen und entsorgen. Thomas Bauer erinnerte zwar daran, dass die Ortsteilpauschale ursprünglich für Renovierungsarbeiten in der Gemeindehalle vorgesehen gewesen sei, doch überzeugte die Tatsache, dass der Friedhof auf diese Weise in einem Zug fertiggestellt werden könnte.