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Steinen Vom Provisorium

(jab)

Helmut Kolibaba berichtet im Jugend- und Sozialausschuss.

Steinen - Über die kommunale Jugendarbeit in Steinen berichtete Jugendpfleger Helmut Kolibaba in der Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses.

„Die Hallensanierung beeinflusst die Jugendarbeit nach wie vor massiv“, machte Helmut Kolibaba in seinem Bericht deutlich: Die Jugendlichen nähmen das Provisorium in der früheren „Steinemer Rumpelkiste“ schlicht nicht an, so dass das Übergangs-Jugendzentrum nur spärlich frequentiert werde.

Zur Erinnerung: Der Steinener Jugendtreff hat seinen Platz eigentlich im Untergeschoss der Sporthalle; wegen der Hallensanierung zog das Juz aber ins Ausweichquartier nebenan. Die Jugendlichen fühlten sich im ehemaligen Kindergarten offenkundig schlicht nicht am rechten Platz „das muss man als Tatsache einfach stehen lassen.“ Kolibaba zeigte sich jedoch guter Hoffnung, dass der Jugendtreff mit der Wiedereröffnung in den alten Räumen – geplant für 1. Juni – wieder zum gefragten Anlaufpunkt für die Steinener Jugend werde. Klar sei allerdings, dass das Zeit brauche. „Wir fangen da ganz von vorn an“, so Kolibaba mit Blick auf die Zeithorizonte, die bei Kindern und Jugendlichen nun mal kürzer getaktet seien. „Ein, zwei Jahre – das ist für einen jungen Menschen ewig.“

Skaterplatz

In diesem Sinne sei auch der Skaterplatz für die Jugendlichen schlichtweg „tot“, nachdem er nun zwei Jahre komplett geschlossen sei. Dass die Sanierung längst beschlossen sei, wie Rudolf Steck (SPD) beschwichtigend anmerkte, ändere da nichts.

Kindertreff

Im Unterschied zu den Jugendlichen nehmen die Kinder die „Rumpelkiste“ bestens an: Der wöchentliche „Kidstreff“ habe mit durchschnittlich 25 Besuchern regen Zulauf – „Tendenz steigend“. Im Fall der „Kids“ geht es nun umgekehrt darum, ob sie den Umzug zurück die früheren Juz-Räume mitvollziehen. Kolibaba zeigte sich hier optimistisch.

Schülercafé

Einen regelrechten Boom erlebt auch das von Jugendbüro und Schulsozialarbeit (wiederum in der Rumpelkiste) gemeinsam organisierte Schülercafé, in dem die Schüler montags und dienstags bei Musik, kleinen Snacks und in zwangloser Atmosphäre ihre Mittagspause verbringen können. Mittlerweile zähle man bis zu fünfzig Schüler. Mit Blick auf das vielfältige Leben, das da in die Rumpelkiste eingezogen ist, attestierte Kolibaba der Übergangszeit denn doch auch positive Folgen.

Werkstatt

Glücklich zeigte sich Kolibaba über die Räume in der alten Feuerwache in Höllstein: Im Schnitt nutzen zehn Besucher das wöchentliche Angebot der „Offenen Werkstatt“ im Obergeschoss, um kreativ zu werkeln. Die Garage dient derweil als Lager. „Endlich alles an einem Ort, und gut zugänglich: Da sind wir sehr froh drüber.“ Tatsächlich gehe er davon aus, dass die (gemeindeeigene) alte Feuerwache auch künftig für die (gemeindeeigene) Jugendarbeit zur Verfügung stehe, bestätigte Kolibaba auf Nachfrage von Rudolf Steck. Die Werkstatt dürfe allein wegen des Brandschutzes nicht mehr zurück in den Hallenkeller ziehen. Auch gehe es nicht an, das Material künftig wieder in zu enge Kellerräume zu schleppen und zu stopfen. Steck hatte darauf hingewiesen, dass die Nutzung der Räume für die Jugendarbeit nur als Übergangslösung gedacht war und dass auch viele Vereine mit den Räumen liebäugeln. Die endgültige Entscheidung liege beim Gemeinderat, betonte Steck.

Spieldorf

„Nach dem Spieldorf ist vor dem Spieldorf“, schmunzelte Kolibaba mit Blick auf die Vorbereitungen für das nächsten Spieldorf (22. Juli bis 14. August), die schon auf Hochtouren laufen. Im letzten Jahre hatten 230 Kinder das Spieldorf für zwei Wochen „bewohnt“; 23 Jugendliche stellten das Betreuerteam.

Diskussion

Unter den Ausschussmitgliedern stieß die Arbeit des Jugendpflegers auf große Anerkennung. In der Diskussion wurde aber auch deutlich, dass in Sachen Jugendarbeit in Steinen durchaus noch mehr vorstellbar ist. Gisela Wilms regte beispielsweise an, auch in Steinen ein Angebot „Abendsport“ oder „Sonntagssport“ installieren. Kolibaba selbst hatte zuvor signalisiert, dass auch in Sachen politische Beteiligungsprozesse einiges mehr denkbar sei – etwa durch sogenannte „Achter-“ oder „Neunerräte“, die an den Schulen eine Art politischer Interessenvertretung in Richtung Gemeinde bilden könnten.

Dafür allerdings brauche es zunächst vor allem die Initiative von Seiten der Gemeinde und des Gemeinderates: „Mit (m)einer Vollzeitstelle ist das nicht alles zu schaffen“, stellte Kolibaba klar. Es sei an der Gemeinde, sich über eine Neuausrichtung der Jugendarbeit Gedanken zu machen – und dann auch die nötigen Ressourcen bereitszustellen.

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