Steinen Weitere Vergabe im Losverfahren

Gerald Nill
Die Erschließungsarbeiten haben begonnen. Doch von den 21 Baugrundstücken wurden in einem ersten Verfahren erst zwölf zugeteilt. Foto: Maximilian Müller

Für die verbliebenen Grundstücke im Baugebiet Scherracker gibt es eine zweite Runde

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung das weitere Vorgehen bei der Vermarktung der Parzellen im Neubaugebiet Scherracker an der östlichen Gemeindegrenze Steinens beschlossen: Im nächsten Schritt entscheidet das Los. Aber bis dahin ist noch Geduld gefragt.

Für die vermarktende Gesellschaft Badenova Konzept informierte Projektleiter Frank Dinger: „Es sind zwölf Zuteilungen erfolgt.“ Die erfolgreichen Bewerber um eines der insgesamt 21 Grundstücke würden umgehend nach der Ratssitzung unterrichtet, sagte Dinger.

Von den 19 Antragstellern der ersten Vergaberunde seien sieben nicht berechtigt gewesen, da sie nach den Kriterien des Gemeinderats zu vermögend seien. Von den zwölf potenziellen Häuslebauern hätten acht ihren Wunschbauplatz bekommen.

Unbeliebte Randlage

Es zeige sich, dass die Doppelhaushälften am Rand des Baufelds weniger beliebt seien. Sie seien allesamt noch in der Verlosung, während nun in der Mitte nur noch eine Doppelhaushälfte frei sei. Jetzt müsse es daran gehen, die neun noch nicht vergebenen Parzellen zu vermarkten, erklärte Dinger. Der Projektleiter machte klar, dass es rechtlich zulässig sei, nun die sieben nicht zum Zug gekommenen Interessenten ins Boot zu nehmen. „Das wäre aber nicht fair gegenüber den anderen Interessenten, die sich gar nicht erst beworben haben, weil sie die Vergaberichtlinien nicht erfüllten“, erklärte der Badenova Konzept-Vertreter.

In der Tat haben sich inzwischen solche Interessenten gemeldet und ein neues Verfahren für alle potenziellen Häuslebauer eingefordert. In früheren Meldungen war von 165 möglichen Bauwilligen die Rede.

Preise nicht in Höhe treiben

Es müsse also im Gemeinderat entschieden werden, ob die neun freien Grundstücke per Losverfahren oder nach Höchstgebot vergeben werden, wobei die Verwaltung das Losverfahren empfiehlt, um die Baupreise nicht noch weiter in die Höhe zu treiben.

Zum anderen müsse festgelegt werden, wann die neue Runde eröffnet werde: sofort oder erst nach dem Notartermin der ersten zwölf Interessenten – für den Fall das einer abspringen sollte und das Grundstück wieder frei wird.

Für die CDU erkundigte sich Fraktionsvorsitzende Sabine Glaser, wann denn der Notartermin zu erwarten sei. „In etwa zehn bis zwölf Wochen, da zunächst die Finanzierungsbestätigung vorgelegt werden muss“, antwortete Dinger.

Für die GfelD holte Fraktionsvorsitzender Stephan Mohr noch einmal zum Rundumschlag aus: „Die Absicht, einen günstigen Bauplatz für Steinens Bürger anzubieten, ist völlig misslungen“, befand er. Das Nachsehen hätten dabei diejenigen Bürger, die am Scherracker gerne gebaut hätten.

Auch Fraktionschef Rudolf Steck (SPD) haute in die Kerbe der Preisverteuerung: „Wenn ich mir den Kaufpreis durch den Kopf gehen lasse, stehen mir die Haare zu Berge.“ Und weiter: „Das war eine Fehlentscheidung des Gemeinderats und eine große Enttäuschung.“

Damit spielte auch er auf die Erhöhung des Quadratmeterpreise von 380 auf 450 Euro nach einem entsprechenden CDU-Antrag an. Für die angeprangerte CDU reagierte Glaser sichtlich angefressen: „Diese Entscheidung ist im Gemeinderat mehrheitlich gefallen. Mehr sage ich dazu nicht mehr.“

Öffentliche Ziehung

Letztlich entschied der Gemeinderat bei einer Enthaltung: Die restlichen neun Grundstücke am Scherracker werden nach einem Notartermin der ersten Erwerber allen Interessenten neu angeboten. Diese können sich dann für eines oder mehrere Grundstücke bewerben und letztlich entscheidet das Los, das dann in einer öffentlichen Veranstaltung gezogen werden soll.

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