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Steinen „Wichtiger Baustein

Markgräfler Tagblatt

Baugebiet „Alte Weberei“ offiziell übergeben

Ein wichtiger Baustein für Steinens Entwicklung ist für Bürgermeister Gunther Braun das Baugebiet „Alte Weberei“. Gestern feierte man den Abschluss der Tiefbau- und Erschließungsmaßnahmen.

Von Harald Pflüger

Steinen. Auf dem ehemaligen Gewerbeareal östlich des Egertenwegs, dem Bindeglied zwischen Ortskern und Gewerbegebiet, entsteht in einem zukunftsfähigen Wohnungsmix Wohnraum für 150 bis 200 Personen. Daran, dass dort einmal eine Spinnerei und Weberei Lohn und Arbeit bot, erinnern noch das Turbinenhaus und das ehemalige Verwaltungsgebäude. Beide Liegenschaften werden einer neuen Nutzung zugeführt. Aus dem Verwaltungsgebäude, wegen seiner Fassadenfarbe auch gelbes Haus genannt, wird ein Demenzzentrum.

Mit dem neuen Quartier, so Bürgermeister Gunther Braun, wird dem Bedarf nach Wohnraum Rechnung getragen. Das Gemeindeoberhaupt erinnerte an Anfragen von Personen aus den Ortsteilen, die im Zentralort Steinen eine barrierefreie Wohnung suchten. Das neue Baugebiet ist vom Ortskern mit Geldinstituten, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie über einen Fußweg (Mühleweg) bequem zu erreichen. Möglich machte den neuen Weg ein Grundstückstausch. Für Bürgermeister Braun ist das Baugebiet „Alte Weberei“ ein wichtiger Baustein für die Entwicklung Steinens. Durch eine innerörtliche Verdichtung wird zudem weiterer Flächenverbrauch vermieden.

Im Zusammenhang mit der Erschließung des Wohn- und Gewerbequartiers wies Bürgermeister Gunther Braun auch auf die Verkehrsplanung hin, die eine Verlegung der L 138 parallel zur Bahnlinie vorsieht; die Bahnhofstraße wird dann das neue (Einfahrts-)Tor Steinens. Die Lörracher Straße wird zur Ortsstraße.

Wert gelegt wurde bei der Erschließung auf den Erhalt zweier markanter Bäume und auf eine umweltfreundliche (Nah-)Wärmeversorgung.

Dafür, dass die Erschließung des neuen Baugebiets dem einen oder anderen nicht schell genug voranging, hatte Bürgermeister Braun zwar Verständnis. Aber schneller sei die Erschließung - Stichwort Altlastenentsorgung, Breitbandanschluss und Nahwärmeversorgung - nicht machbar gewesen. Apropos Altlasten. „Hier ist jetzt alles sauber“, versicherte Bürgermeister Braun, und sprach von dem neuen Quartier als einem „Gewinn für Steinen“.

Das Gemeindeoberhaupt erinnerte auch an die Anwohner, die unter dem Baulärm gelitten haben. Jetzt gelte es zu prüfen, ob ihre Gebäude durch die Baumaßnahme Schaden genommen haben.

Bauamtsleiter Dietmar Thurn ergänzte, dass die Erschließung Zeit gebraucht habe, schon allein der Bodensanierung wegen, die rund 1,7 Millionen Euro zusätzlich verschlang. Schon deshalb sei es falsch zu behaupten, dass die Gemeinde mit dem Baugebiet viel Geld verdiene. Und: Der Bauamtsleiter zeigte sich froh, dass kein Fund seltener und schützenswerter Tiere die Baumaßnahme verzögerten.

Daniel Leppert vom gleichnamigen Schopfheimer Ingenieurbüro sagte, dass die Erschließungsstraße Wohncharakter habe und ausschließlich der Erschließung des Neubaugebiets diene. Die Straßen hätten einen beidseitigen Gehweg und einen einseitigen, gegliederten Seitenparkstreifen mit Baumquartieren. Die Haupterschließungsstraßen, die von der Lörracher Straße und vom Egertenweg aus erreichbar sind, wurden durchweg in Bitumenbauweise ausgeführt. Für sämtliche Nebenflächen, dazu zählen Gehwege und Seitenparkstreifen, wurden Beton-Verbundpflastersteine verwendet.

Die Bauzeit belief sich laut Daniel Leppert auf 16 Monate und bewegte sich damit im veranschlagten Rahmen von 14 bis 17 Monaten. Die Gesamtkosten bezifferte Daniel Leppert mit rund sechs Millionen Euro. Darin enthalten sind unter anderem der Abbruch der alten Industriegebäude, das Bodenmanagement und die Erschließungskosten. Frank Guder, Technischer Leiter der Firmengruppe Oskar Vogel und Walliser-Bau, sprach im Zusammenhang mit der Erschließungsmaßnahme von einer optimalen Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

Der offiziellen Übergabe des Baugebiets „Alte Weberei“ wohnten neben am Bau beteiligten Firmen auch Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Mitglieder der Gemeinderatsfrakionen bei.

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