Steinen „Wiege der sozialen Gruppenarbeit“

Markgräfler Tagblatt

Dorfstübli: Feierliche Verabschiedung der langjährigen Leiterin Annemarie Weber

Im Kreis vieler Kommunalpolitiker und Weggefährten verabschiedete die Gemeinde die langjährige Leiterin des Dorfstübli, Annemarie Weber, in den Ruhestand.

Maulburg (hf). „Es ist nicht ganz falsch zu sagen, das Dorfstübli ist, was es ist, durch Annemarie Weber und umgekehrt hat auch das Dorfstübli ein Stück weit den Menschen Annemarie Weber geprägt“, betonte Bürgermeister Jürgen Multner.

Das Dorfstübli als integratives Haus der 1000 Möglichkeiten sei 1982 aus der Not geboren worden. Der Raum neben der Kirche fehlte, und der SAK-Spielbus sagte die für den Sommer das Kinderferienprogramm ab. Daraufhin formierte sich eine zwölfköpfige Gruppe junger Leute und stellte ein eigenes Ferienprogramm mit 15 Veranstaltungen zusammen.

„Dies war sozusagen Initialzündung und Keimzelle aller folgenden Aktivitäten und Aktionen“, so Jürgen Multner. Die Grundidee war, einen Treffpunkt insbesondere für Jugendliche ab 14 Jahren mitten im Dorf zu schaffen. Aufgrund des Engagements der jungen Leute und des schlüssigen Konzepts beschloss der Gemeinderat 1983, das jetzige Dorfstübli der Initiativgruppe zu überlassen, das im November 1983 eingeweiht wurde und schon 1989 einen Preis des Landes Baden-Württemberg bekam.

1993 übernahm Annemarie Weber hauptberuflich die Leitung des Dorfstübli. „Als Rüst- und Handwerkszeug hast du deine Ausbildung als Erzieherin, deine Lebenserfahrung als Mutter und viel Eigeninitiative, Engagement und Begeisterungsfähigkeit mitgebracht“, würdigte der Bürgermeister.

Annemarie Weber habe sich zur Familien- und Erziehungshelferin und zur Kunsttherapeutin weitergebildet und jahrzehntelang das Sommerferienprogramm organisiert. „Du hast die Anforderungen bravourös gemeistert und dem Dorfstübli über drei Jahrzehnte ein Gesicht gegeben“, sagte Jürgen Multner. Der Bürgermeister bedankte sich im Namen von Gemeinderat und Verwaltung, aller Kooperationspartner und Vereine und wünschte Annemarie Weber für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

Für den AWO-Kreisverband Lörrach, der anfänglich die Finanzierung des Dorfstübli getragen hatte, bedankte sich Ina Pietschmann für die wertvolle Mitarbeit und die unkomplizierte Arbeitsweise.

Den Dank des Landkreises überbrachte Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella und würdigte Annemarie Weber für ihre hohe Professionalität. „Sie ist eine starke Frau, die hier eine Wiege der sozialen Gruppenarbeit geschaffen hat“ sagte die Dezernentin und erinnerte daran, dass Annemarie Weber während zwei Wahlperioden auch als Kreisrätin gewirkt hat.

Dann stimmten Hermann Merath und Petra Scherle ein Abschiedsständchen auf Annemarie Weber an, in das alle Anwesenden freudig einstimmten.

Abschließend rückte Tonio Paßlik, seit 32 Jahren Kulturamtsleiter der Stadt Weil am Rhein, das Wirken von Annemarie Weber in den sozio-kulturellen Kontext der Region. Als besonders erfreulich würdigte er, dass die Kinder von damals als Mütter von heute wieder eine Krabbelgruppe im Dorfstübli gründen werden. Das zeuge von der nachhaltigen Wirkung, die Annemarie Webers Arbeit hinterlassen habe.

Bevor am Abend die große Abschiedsparty im Dorfstübli stieg, begrüßte Jürgen Multner den neuen Leiter des Dorfstübli, Tobias Hohenstatter von der Kaltenbach-Stiftung.

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