Ist das Kunst und somit erlaubt?
Das Schwein repräsentiere das Böse eines fehlgeleiteten Staates, schreibt Waters in seinem Statement weiter. Dass er in „The Wall“, einer Geschichte über Krieg, Tod, Zerstörung und Angst, prinzipiell mit Symbolen spielt, ist hinreichend bekannt. Animierte Hämmer marschieren im Gleichschritt wie in einer Militärparade, und Waters wirft sich gleich zu Beginn der Show einen langen schwarzen Mantel mit roter Armbinde über – und zeigt sich als Diktator.
Den 70-Jährigen, der im vergangenen Jahr vor der UN-Generalversammlung eine Rede gegen die israelische Palästina-Politik gehalten hat, in die Ecke von Nazis und Rassisten zu stellen ist die falsche Reaktion. Zu eindringlich ist sein Plädoyer für Frieden und Freiheit. Doch überschreitet er mit seinem provokanten Spiel mit religiösen und politischen Symbolen eine Grenze, oder ist das Kunst und somit erlaubt?