Tennis Hurkacz steht im Halbfinale

Uli Nodler
Der Pole Hubert Hurkacz (Foto) trifft Foto: Grant Hubbs/Grant Hubbs

Hochklassiges Tennis hat auch am Freitag der Viertelfinaltag bei den Swiss Indoors in Basel geboten. Als erster Spieler erreichte Hubert Hurkacz (ATP 11) das Halbfinale beim Schweizer Tennis-Höhepunkt.

Der 26-jährige Pole, der in diesem Jahr bereits das ATP-Turnier in Marseille und das Masters in Shanghai gewonnen hatte, zwang den 27-jährigen Niederländer Tallon Griekspoor in drei heiß umkämpften Sätzen mit 6:7 (6), 6:4 und 6:4 in die Knie.

Hurkacz macht sichdas Leben selber schwer

Hurkacz, der im Achtelfinale den Deutschen Jan-Lennard Struff glatt in zwei Sätzen ausgeschaltet hatte, machte sich das Leben auf dem Center Court unnötig schwer. Die Nummer vier in Basel führte im Tiebreak des ersten Satzes bereits 6:3, ehe beim Polen nichts mehr ging. Kontrahent Griekspoor (ARP 25) spielte sich in einen kleinen Rausch, machte fünf Punkte in Folge und holte sich den ersten Satz.

Im zweiten und dritten Satz nutzte Hurkacz jeweils ein Break, um erstmals bei den Swiss Indoors ins Halbfinale einzuziehen.

Hubert Hurkacz ist ein imposanter Tennisspieler. Mit seinen 1,96 Meter prügelte er in seinem Viertelfinalmatch auf den Ball ein, wie es nur wenige im Welttennis können. Bei seinen wuchtigen ersten Aufschlägen beschleunigte er den Ball auf bis zu 243 Kilometer pro Stunde. Sein Spiel lebte von seiner brachialen Gewalt. Abseits der Center Courts ist der Pole aber einer der freundlichsten Spieler auf der Tour. Und Hubi, wie ihn alle nennen, war hautnah beim Karriereende der Schweizer Tennis-Legende Roger Federer dabei. Hurkacz und Federer trafen am 7. Juli 2021 im Viertelfinale in Wimbledon aufeinander. Der damals 24-Jährige spielte Federer im dritten Satz mit 6:0 aus den Schuhen und schickte den Schweizer in den Tennis-Ruhestand.

Der topgesetzte Holger Rune (ATP 6) und Titelverteidiger Felix Auger-Aliassime (ATP 19) setzten ein Ausrufezeichen in ihren Achtelfinal-Partien. In nur 99 Minuten besiegte Rune den Argentinier Sebastian Baez (ATP 29), der in diesem Jahr bereits drei Titel gewonnen hatte, in zwei Sätzen mit 7:6 und 6:1.

Rune bezog in der Neuen Zürcher Zeitung auch Stellung zur Verpflichtung von Boris Becker: „Das mediale Echo hat mich nicht überrascht. Ich bin froh, ihn in meinem Team zu haben. Die erste gemeinsame Woche in Monte Carlo hat sehr gut funktioniert. Wir hatten schon seit zwei Jahren gelegentlich Kontakt. Er hat mit Textnachrichten nach Partien geschickt und mir unter anderem geschrieben, er möge meine Persönlichkeit. Und die Art, mit der ich Tennis spiele, gefalle ihm.“ Rune traf im Viertelfinale auf den Argentinier (ATP 32). Diese Partie war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

Der Kanadier Felix Auger-Aliassime überzeugte auf dem Center Court in St. Jakob und besiegte den formstarken Botic van de Zandschulp (ATP 65/Niederlande) klar mit 6:4 und 6:2.

Stricker scheitertim Viertelfinale

In der nächsten Runde traf der 23-Jährige auf den Qualifikanten und Wawrinka-Bezwinger Alexander Shevchenko, der bisher das Turnier seines Lebens spielt. Das Match war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

Im Viertelfinale bestätigte der Schweizer Youngstar Dominic Stricker sein Talent, musste sich aber letztlich in drei Sätzen dem Franzosen Ugo Humbertmit 4:6, 6:2 und 2:6 beugen. Doch der Ärger über das Viertelfinal-Aus hielt sich beim jungen Schweizer in Grenzen, hatte er doch in Basel mit dem Achtelfinalerfolg gegen Casper Ruud (ATP 8/Norwegen) nach dem Sieg über Stefanos Tsitsipas (ATP 7) bei den US Open zum zweiten Mal einen Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste geschlagen. Damit festigte Stricker auch seine Position in den Top 100 der Tenniselite. Wie schon am Donnerstag sorgte das umkämpfte Viertelfinalmatch für emotionale Momente in der St. Jakobshalle und betonte erneut die Leistungsdichte der diesjährigen Swiss Indoors Basel.

In der Doppelkonkurrenz haben zwei Deutsche das Halbfinale erreicht. Im Viertelfinale bezwangen Kevin Krawietz und Tim Puetz nach einem starken Auftritt die Australier Alex de Minaur und Marx Purcell mit 6:3 und 6:4.

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