^ THG Schopfheim: Mehrheit ist für Weiterführung von G 9 - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

THG Schopfheim Mehrheit ist für Weiterführung von G 9

Petra Pflüger
Im THG soll G9 weitergeführt werden. Foto: Archiv/Archiv

Laut Gemeinderatsbeschluss soll G9 am THG Schofpheim weitergeführt werden.

Gegen die Stimmen der Grünen hat der Gemeinderat beschlossen, die Verlängerung des Schulversuchs G 9 am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) um weitere vier Jahre bis 2029 beim Kultusministerium zu beantragen.

„Die Schulkonferenz ist komplett dafür“

Die gesamte Schulgemeinschaft, Gesamtlehrer- und Schulkonferenz hätten ein „ganz klares Votum“ für die Verlängerung abgegeben, hatte zuvor stellvertretender Schulleiter Matthias Kreutz mitgeteilt. Die Klassen würden von der Entzerrung stark profitieren. Mehr Raum für besonderes Engagement, Auslandsaufenthalte und ein höheres Alter beim Abitur, mehr Reife, ein verbessertes Reflexionsvermögen der Schüler – all das mache den Unterschied zu zum achtjährigen Gymnasium aus.

Kreutz sprach indes auch das Problem des Platzmangels aufgrund steigender Schülerzahlen am THG an. Zwar gebe es in der Mittelstufe eine hohe Aussteigerquote, doch dies habe eher etwas mit dem Thema Grundschulempfehlung zu tun als mit G 9.

Das Problem mit dem Run aufs THG trieb alle Fraktionen um – bei der SPD etwa wurde der Ruf nach einer Schülerlenkung laut. Diese werde von den Behörden unterstützt, sagte Fachbereichsleiter Jürgen Sänger; in Rheinfelden und Lörrach gebe es freie Plätze. Zumindest ein Teil der neuen Gymnasiasten könne so auf eine andere Schule gelenkt werden. Man müsse eine regionale Schulentwicklung forcieren.

„Es kommt auf die regionale Schulentwicklung an“

Die Grünen betonten, die pädagogischen Gründe für G9 anzuerkennen, allein aus diesen Gründen sei G9 zu befürworten. Doch das THG sei ein völlig überfülltes Gebäude, so Ernest Barnet. Die Stadt werde neue Container zusätzlich zu den vorhandenen aufstellen müssen, um alle Schüler unterzubringen, ein Kostenfaktor, der vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung berücksichtigt werden müsse.

Nicht einmal die Lehrer hätten genügend Platz, so Barnet, der auf mehrere Bildungseinrichtungen hinwies, die Schopfheim auch zu bieten habe, darunter der Campus. Auch gebe es berufliche Gymnasien. Die Nachteile, die G 9 mit sich bringen würde, blieben an Schopfheim hängen. Fraktionskollegin Marianne Merschhemke ergänzte, das Ergebnis einer aufs Tapet gebrachten Befragung von G 8-Schülern stehe noch aus.

„Das Thema G8/G9 von der Schülerzahl abkoppeln“

Den Wunsch, das Thema G 8 / G9 von der Schülerzahl zu trennen, äußerte Sven-Hendrik Wünsch (Freie Wähler). Zudem wurde bei der Ratssitzung darauf hingewiesen, dass sich eine landesweite Einführung von G 9 durchaus abzeichne. „Es wäre unklug, jetzt wo der Prozess um G 9 angestoßen wurde, in dieser Phase über etwas anderes zu spekulieren“, sagte Bürgermeister Dirk Harscher. „Das wäre fatal.“

Im übrigen habe das Regierungspräsidium seine Unterstützung zugesagt, was die Schülerlenkung betreffe. Heidi Malnati und Mark Leimgruber (CDU) stimmten dem zu und sprachen sich für die Fortführung von G 9 aus. Entscheidend seien doch die pädagogischen Gründe.

Martina Hinrichs beantragt ein Lenkungskonzept

Das Problem, dass das THG angesichts steigender Schülerzahlen aus allen Nähten platzt, so Teresa Bühler (SPD), wollten die Räte aber nicht aus den Augen verlieren. SPD-Stadträtin Martina Hinrichs erreichte eine Erweiterung des Beschlussvorschlags.

Der Rat beschloss, die Verwaltung damit zu beauftragen, zusammen mit der Schulleitung und den Behörden ein Schülerlenkungskonzept zu erarbeiten, und zwar so schnell wie möglich, wie Hildegard Pfeiffer-Zäh (Freie Wähler) forderte – andere Kommunen würden sich hier nämlich „aus der Bredouille ziehen“. Bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung (Grüne) sprach sich das Gremium für die Weiterführung von G 9 und das Schülerlenkungskonzept aus.

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