Tischtennis Absolut überragende Gene

Die Oberbadische

Tischtennis Die unglaublichen Erfolge der Weiler Tischtennis-Familie Eise

Einer wie keiner im heimischen Tischtennisbezirk. Der Name Eise steht in dieser schnellsten Rückschlag-Sportart der Welt für ungeahnte Erfolge auf regionaler, nationaler und sogar internationaler Ebene. In der Grenzecke kann der Tischtennisfamilie aus Weil am Rhein, was die Meriten anbelangt, keiner das Wasser reichen.

Von Uli Nodler

Weil am Rhein-Haltingen. Vater Jürgen Eise, Mutter Simone, Tochter Lilli und Sohn Tom haben im vergangenen Jahrzehnt mit ihrem immensen Tischtennis-Können den ESV Weil weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht.

Begonnen hat alles 1977. Damals spielten die meisten Weiler Buben Fußball. So auch Jürgen Eise, der natürlich beim SV Weil dem runden Leder nachjagte. In jenem heißen Sommer der Flower-Power-Bewegung wurde jedoch beim SV Weil wenig gekickt, sondern der Jugendtrainer ließ den achtjährigen Jürgen stupide Runden laufen, bis die Füße qualmten. „Das war nicht mein Ding. Mein Vater hat mich dann zum Tischtennis gebracht, wo mich Gerhard Wäldele beim TV Weil unter seine Fittiche nahm“, erinnert sich Jürgen Eise.

Coach Wäldele, der im Weiler Tischtennis eine Kapazität war, erkannte schnell das Talent von Klein-Jürgen und förderte ihn in seiner Jugendzeit nachhaltig. Schon mit zwölf Jahren spielte er in der ersten Mannschaft des TVW, der damals noch das Aushängeschild im Weiler Tischtennis war. Und er kam in diversen südbadischen Nachwuchs-Auswahlmannschaften zum Einsatz, spielte auch auf nationaler Ebene zunächst als Spieler des TV Weil und später des ESV Weil eine Menge Ranglistenturniere und Meisterschaften.

Schon damals hatte der Name Eise im überregionalen Tischtennis einen guten Klang. Da war es eigentlich fast schon logisch, das der heute erfolgreiche Unternehmer eines Haltinger Gartenbau-Unternehmens mit Simone eine Tischtennis-Spielerin heiratete. Und eine überaus erfolgreiche dazu. Simone war, was den Teamsport angeht, sogar noch ein wenig erfolgreicher als ihr Ehemann. Zu ihren besten aktiven Zeiten spielte die heute 46-Jährige mit Heidelberg in der 2. Bundesliga. Jürgen schlug immerhin für den ESV Weil in der Regionalliga auf.

Ihre herausragenden Tischtennis-Gene gaben sie in geballter Form an ihre beiden Kinder Lilly und Tom weiter.

Beide haben ihre Eltern inzwischen in der Erfolgs-Skala deutlich übertroffen. Sowohl Lilly als auch Tom spielten im Schüler- und Jugendalter für Deutschland international. Lilly wurde 2012 als 14-Jährige in Wien Schüler-Team-Europameister. Und auch Tom heimste mit der deutschen Jugendnationalmannschaft auf kontinentaler Ebene eine Menge Meriten ein.

„Das war schon eine tolle Zeit. Die möchte man als Eltern nicht missen, auch wenn wir für die Kinder unsere Freizeit geopfert und abertausende von Kilometern abgespult haben“, betont Vater Eise, der aber auch deutlich macht, dass auch das größte Talent allein nicht reicht, um das zu erreichen, was seine Kinder Lilly und Tom schon in jungen Jahren geschafft haben: „Zunächst einmal ist ein extremes Engagement der Eltern auf allen Ebenen unabdingbar. Angesichts unseres Tischtennis-Hintergrunds war das natürlich ideal. Aber es braucht auch einen kompetenten Heimtrainer, der diese Hochtalentierten optimal fördert, und zu guter Letzt die nicht unerhebliche Zuwendung des Heimatvereins ESV Weil, wo der Nachwuchs nach wie vor herausragend gefördert wird“, betont Jürgen Eise.

Der „Personal“-Trainer nimmt in diesem Konstrukt eine zentrale Rolle ein. Bei Lilly und Tom war und ist das Alen Kovac. Der heutige Coach der Damen-Zweitbundesligamannschaft habe - so Vater Eise im Brustton der Überzeugung - das Talent der beiden in die richtige Richtung gelenkt. „Alen ist für meine Kinder, aber auch für den ESV Weil Gold wert.“

Die Tischtennis-Gegenwart gestaltet sich für die Eises weiter eindrucksvoll. Vater Jürgen ist auch noch mit 49 Jahren nach wie vor beim ESV Weil eine große Stütze der ersten Herren-Mannschaft, die in der Badenliga aufschlägt. Mutter Simone glänzt in der Verbandsliga als Leistungsträgerin der zweiten Mannschaft.

Alen Kovac ist für den ESV Weil Gold wert

Lilli trat nach starken Auftritten mit dem ESV Weil in der 2. Bundesliga in der vergangen Saison etwas kürzer. Im Moment hat bei der 20-Jährigen ihre berufliche Orientierung in Sachen Studium Priorität. „Ich bin aber sicher, dass meine Tochter angesichts ihres sportlichen Ehrgeizes, schon bald wieder nach dem Schläger greift“, setzt Vater Jürgen auf Lillis Biss.

Sohn Tom, heute 18 Jahre alt, wechselte vor zwei Jahren zum Drittbundesligisten Weinheim. Immer noch zählt er zu den besten deutschen Tischtennisspielern in seiner Altersklasse. Nun will er sich bei den Aktiven beweisen und mit Weinheim in die 2. Bundesliga aufsteigen.

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