Tischtennis Dem ESV Weil droht der Abstieg

Michael Hundt
Genia Sozoniuk (links) und Hana Arapovic finden bereits im Doppel nicht zu ihrer Form. Foto: Michael/ Hundt

Weil hat nur noch eine geringe Chance auf den Klassenerhalt, muss nach dem 1:6 auf Schützenhilfe hoffen.

Bingen wird den Tischtennis-Damen des ESV Weil wohl lange in Erinnerung bleiben – im negativen Sinne. Denn nach der deutlichen 1:6-Niederlage beim Abstiegsendspiel gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim ist der Klassenerhalt nur noch schwer zu realisieren.

Sportlich kann die Mannschaft aus dem Dreiländereck eigentlich nur noch ein Wunder retten. Hierzu müsste Bingen die restlichen Spiele deutlich verlieren und Weil das letzte Saisonspiel gegen Kolbermoor gewinnen. „Das ist alles nur noch rein theoretisch. Zu 99 Prozent sind wir abgestiegen“, erklärt Cheftrainer Alen Kovac. „Wir waren enttäuschend schlecht“, musste er nach der Pleite zugeben. Keine der vier Spielerinnen boten auch nur annähernd eine akzeptable Leistung.

Die zweite Chance auf den Ligaverbleib wäre, wenn es keinen Aufsteiger aus der zweiten Liga geben sollte. Ein Glück, das die Mannschaft aus Rheinhessen in der vergangenen Saison hatte. Doch auch hier stehen die Wahrscheinlichkeiten schlecht, denn Jena, derzeit Tabellenführer im Unterhaus, will auf jeden Fall in der kommenden Saison in der ersten Liga antreten.

Weil ohne Druck und Biss an der Platte

Schon nach den beiden Doppeln zum Aufakt lag die Weilerinnen mit 0:2 im Rückstand. Klar mit jeweils 3:1 entschieden die Gastgeberinnen die beiden Partien zum Auftakt für sich und setzten die Weilerinnen damit gleich zum Auftakt des Abstiegsduells unter Druck.

Und genau damit kamen die Weilerinnen nicht zurecht. Izabela Lupulesku verlor ihr Einzel zwar in drei Sätzen, aber in allen drei Durchgängen wie so oft mit nur zwei Punkten Differenz. Hana Arapovic führte in ihrem Match bereits mit 2:0, gewann dann erst im fünften Satz und sorgte so für den ersten Weiler Punkt.

Die endgültige Entscheidung fiel im fünften Einzel zwischen Lea Rakovac und Arapovic. Die 18-jährige Kroatin verlor den fünften Satz sang- und klanglos mit 1:11 und stürzte damit den ESV Weil in die Zweitklassigkeit. Aber selbst wenn Arapovic ihr Match gewonnen hätte, wäre maximal nur noch ein 5:5 möglich gewesen. Auch das hätte nur noch theoretisch zum Klassenerhalt ausgereicht.

Keine Spielerin erreicht ihr eigentliches Niveau

Vor dem Match hatte Kovac gesagt, dass in diesem alles entscheidenden Spiel alle Spielerinnen eine top-Leistung zeigen müssen. Wieder einmal kam Vivien Scholz mit diesem Druck nicht klar, zeigte wie so oft in dieser Saison, dass sie nur selten mental in der Lage ist, in der ersten Bundesliga zu bestehen.

Als Arapovic auf 1:3 verkürzte, kam zumindest bei Kovac noch etwas Hoffnung auf. „Vielleicht hätten wir noch gewonnen, wenn Genia ihr Match gewonnen hätte“, meinte der Trainer. Doch Sozoniuk verlor ihre Partie im fünften Satz.

„Keine von uns hat heute richtig Druck gemacht. Alle haben schon gewusst, dass es das entscheidende Match ist. Aber es war heute von niemandem die beste Leistung“, lautet die berechtigte Kritik des Cheftrainers.

Doppel: Kuzmina/Tomanovska – Lupulesku/ Scholz 3:1 (11:7, 11:6, 9:11, 11:9), Rakovac/Mynarova – Arapovic/Sozoniuk 3:1 (11:4, 9:11, 11:9, 11:3)

Einzel: Rakovac – Lupulesku 3:0 (11:9, 12:10, 11:9), Kuzmina – Arapovic 2:3 (8:11, 9:11, 11:4, 11:7, 5:11), Tomanovska – Scholz 3:1 (11:7, 9:11, 11:5, 11:9), Mynarova – Sozoniuk 3:2 (3:11, 11:5, 4:11, 11:9, 11:9), Rakovac – Arapovic 3:2 (9:11, 11:4, 11:8, 10:12, 11:1).

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