Tischtennis Ein starker Auftakt, der Mut macht

Die Oberbadische
Ievgeniia Vasylieva, Weils Nummer eins, spielt groß auf. Foto: Uli Nodler Foto: Die Oberbadische

Tischtennis 2. Bundesliga, Damen: ESV Weil und Kieler TTK trennen sich 5:5 / Herausragende Vasylieva

Begeisterung und Spannung pur am Samstagabend auf der neuen Zuschauertribüne in der altehrwürdigen Sporthalle der Leopoldschule. Der Saisonauftakt des Damen-Zweitbundesligisten ESV Weil darf durchaus als vielversprechend und mutmachend betrachtet werden, auch wenn es letztlich nicht zum Heimsieg reichte. Der personell neu formierte ESV spielte gegen den starken Aufsteiger Kieler TTK Grün-Weiß 5:5-Unentschieden.

Weil am Rhein. „Ein Punkt ist nicht schlecht. Mit ein bisschen Glück hätten es auch zwei werden können“, macht ESV-Coach Alen Kovac aus seinem Herzen keine Mördergrube. In der Tat: Die Weilerinnen waren dem Sieg sicherlich einen Tick näher als das Gastteam aus dem hohen Norden. 5:3 führte die Grenzstädterinnen vor den beiden letzten Einzeln schon, als die beiden Eigengewächse Lilli Eise und Dajana Kovac ihre Matches verloren.

Doch der Reihe nach. Vom ersten Ballwechsel an entwickelte sich zwischen Weil und Kiel ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Mannschaften hat jeweils eine herausragende Akteurin in ihren Reihen. Auf Seiten des ESV war es zweifellos die Nummer eins Ievgeniia Vasylieva. Die ukrainische Nationalspielerin war an drei der fünf Punkte beteiligt. Vasylieva siegte im Doppel an der Seite von Lilli Eise und gewann ihren beiden Einzel. Erfolgreichste Akteurin auf Seiten Kiels war Hanna Patseyeva an Position drei. Die Weißrussin gewann ihre beiden Einzel. „Patseyeva ist für mich die beste Nummer drei der Liga“, war auch Serge Spiess von der Kielerin begeistert.

Nach den beiden Eingangsdoppeln stand’s 1:1, weil das Weiler Duo Charlotte Carey/Anna Kirichenko nur im ersten Satz beim 19:17-Verlängerungssieg den Kielerinnen Tamara Tomanova/Jule Wirlmann Paroli bot, dann aber in drei Sätzen klar den Kürzeren zog. Ievgeniia Vasylieva und Lilli Eise ließen bei ihrem Dreisatz-Erfolg gegen Lin Sievers/Hanna Patseyeva nichts anbrennen.

Carey „explodiert“ im zweiten Einzel

Coach Kovac entschloss sich dann, im Einzel seine Tochter Dajana anstelle der finnischen Nationalspielerin Anna Kirichenko einzusetzen. Ein Schachzug, der letztlich nicht aufging, weil die 22-Jährige Rechtshänderin ihre beiden Matches gegen Hanna Patseyeva und Jule Wirlmann jeweils in drei Sätzen verlor. Bis auf den letzten Durchgang gegen Wirlmann verlor sie die anderen Sätze klar. Bedient „pfefferte“ sie nach dem Schlussmatch ihren Schläger in die Ecke. In der nächsten Partie am kommenden Sonntag beim TuS Uentrop hat Dajana Kovac, beim ESV an Nummer fünf gesetzt, wohl erst einmal Pause. „Dort bekommt Anna im Einzel ihre Chance.“

Die anderen drei Weilerinnen erfüllten gegen den Kieler TTK Grün-Weiß, in den Jahren 1961, 1964 und 1974, Deutscher Damen-Meister, die Erwartungen. Allen voran Ievgeniia Vasylieva. Die 26-jährige Ukrainerin ist sportlich und menschlich eine Riesenverstärkung. Zunächst schlug sie Lin Sievers, die Kieler Nummer zwei, locker in drei Sätzen. Nach verlorenem ersten Satz drehte Vasylieva auch gegen Tamara Tomanova, die neue Nummer eins des Gastes, gewaltig auf, gestattete der Tschechin nur noch 13 Punktgewinne.

Trotz der Kovac-Niederlagen hätte es für Weil zum Heimsieg reichen können. Sowohl Charlotte Carey als auch Lilli Eise hatten den sechsten Siegpunkt auf dem Schläger. Carey kam in ihren beiden Einzeln schwer auf Touren, verlor sowohl gegen Tomanova als auch Sievers die ersten beiden Sätze. Doch die walisische Nationalspielerin ist eine Kämpfernatur, sicherte sich in beiden Matches die Sätze drei und vier. Es ging jeweils in den Entscheidungssatz. Gegen Tomanova reichte es für die 20-Jährige knapp nicht. Sie unterlag 9:11. Sievers dagegen wurde von einer „explodierenden“ Charlotte Carey mit 11:3 an die Wand gespielt.

Lilli Eise, die Nummer drei des Teams, spielte stark, ließ in ihrem ersten Einzel Jule Wirlmann bei ihrem ungefährdeten Dreisatz-Erfolg keine Chance. Auch gegen Hanna Patseyeva spielte die 18-Jährige außergewöhnlich gut, führte in den Sätzen sogar 2:1, ehe sich die routinierte Kielerin doch noch durchsetzte. Das war dennoch eine überzeugende Leistung der jungen Weilerin.

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