Tischtennis Es bleibt am Ende alles beim Alten

Michael Hundt

Tischtennis Bundesliga, Damen: ESV Weil – ttc berlin eastside 2:6 / Mentale Probleme bei Lupulesku

Am Ende war es dann doch wie immer: Der ttc berlin eastside bleibt beim ESV weiterhin ungeschlagen. Zum Saisonauftakt verloren die Weilerinnen gegen den amtierenden Deutschen Meister mit 2:6. Dabei wäre durchaus mehr möglich gewesen.

Von Michael Hundt

Weil am Rhein. „Es war okay. Natürlich hoffst du, immer noch einen Punkt mehr zu holen“, lautete das Fazit von Weils Cheftrainer Alen Kovac nach dem ersten Bundesligaspiel in der neuen Saison. „Berlin ist schon eine besonders starke Mannschaft, vor allem auf den beiden vorderen Positionen.“

Spielerisch waren die Weilerinnen ihren Gegnerinnen über viele Strecken ebenbürtig. Das Glück stand dann aber sehr oft auf der Seite des Berliner Teams. Ein Netzroller hier, ein Kantenball dort – und schon hob der zuständige Schiedsrichter die Hand für einen Punkt der Mannschaft aus der Bundeshauptstadt. „Diese Bälle kamen immer im ungünstigsten Moment für uns“, haderte der Weiler Trainer mit dem Schicksal. „Das war schon ärgerlich.“

Dass es dann sehr oft auch eine mentale Sache ist, zeigte zum Beispiel Izabela Lupuleksu, die ihr Auftakteinzel gegen Yaping Ding zwar mit 1:3 verloren geben musste, sich aber immer wieder spektakuläre Ballwechsel mit der 55-jährigen Deutschen mit chinesischen Wurzen lieferte. Dass diese Ballwechsel dann allerdings von der Deutsch-Chinesin oft erfolgreich abgeschlossen wurden, lag auch an den mentalen Schwächen. Immer wieder fehlte es bei Lupulesku an der positiven Körpersprache. Dies war zum Teil so eindeutig, dass Kovac schon jetzt einen dringenden Handlungsbedarf sieht.

Sowohl mit Hilfe von Videos als auch durch professionelle Hilfe eines Psychologen will der erfahrene Trainer seinem Schützling wieder in die psychische Form bringen. Dass Lupulesku die sportliche Form hat, musste Ding öfters spüren. Aber es fehlte ihr immer wieder an der nötigen Konstanz.

Vor allem mit den Leistungen von Hana Arapovic, Polina Trifonova und auch Ivegniia Sozoniuk war Kovac durchaus zufrieden. Dass Trifonova ihr Einzel gegen das erst zwölf Jahre alte Talent Josephina Neumann mit 3:1 gewann, war eigentlich keine große Überraschung. Aber gerade weil ihre Gegnerin noch so jung ist und das mediale Interesse so groß ist, stand die 30 Jahre alte Bulgarin doch etwas unter Druck. „Jeder hat einen Sieg von ihr erwartet. Aber die Kleine ist schon nicht so schlecht. Sie ist wirklich eine positive Überraschung“, lobt Kovac Neumann, die von einem Fernsehteam des Hessischen Rundfunks für eine Dokumentation begleitet wurde. Neumann lebt und trainiert in der Nähe von Frankfurt am Main. „Sie wird in der Bundesliga bestimmt in dieser Saison das eine oder andere Match gewinnen.“

Auch das Auftreten von Arapovic sorgte für viel Freude beim Trainer, auch wenn sie ihre beiden Einzel verloren geben musste. Vor allem in der ersten Partie gegen Elizabet Abraamian hatte sie auch das Pech, dass der eine oder andere Ball zu ihren Ungunsten fiel. Den zweiten Satz verlor Arapovic daher unglücklich mit 9:11. „Heute hat sie immer wieder einfach nur Pech gehabt“, nahm Kovac die amtierende U19-Europameisterin in Schutz.

Für Sozoniuk war es seit rund einem halben Jahr der erste Wettkampf. Die Wettkampfpause war ihr daher schon anzumerken.

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