Tischtennis Für ganz vorne reicht es nicht

Die Oberbadische
Anna Kirichenko hat eine weitere Chance, ihre Bilanz etwas aufzumöbeln. Foto: Uli Nodler Foto: Die Oberbadische

Tischtennis 2. Bundesliga, Damen: ESV Weil trifft zuhause auf die DJK Offenburg

Die Zielsetzung vor der Saison war klar: Die Tischtennis-Damen des ESV Weil sollten in der 2. Bundesliga ganz oben angreifen. Nun, wo 13 Partien absolviert worden sind, macht sich unterhalb des Tüllingers etwas Ernüchterung breit. Der Zug nach ganz vorne ist nach der Niedersachsen-Reise abgefahren.

Von Mirko Bähr

Weil am Rhein. Nach dem Erfolg beim MTV Tostedt musste sich der ESV am vergangenen Wochenende in Großburgwedel mit 4:6 geschlagen geben. Es war die vierte Pleite in dieser Saison. Zu viel, um im Konzert der ganz Großen mitzumischen. „Das ist schon etwas enttäuschend, die Mannschaft hat eigentlich das Zeug dazu, weiter vorne zu landen“, macht Trainer Alen Kovac vor dem Südbaden-Derby gegen die DJK Offenburg deutlich.

Wo drückt denn der Schuh? Sicherlich nicht im vorderen Paarkreuz, da gehört Weil zu den Top-Teams. Das Problem ist hinten zu finden. Weder Eline Loyen noch Anna Kirichenko wachsen hier über sich hinaus. Gerade Kirichenko kommt einfach nicht so recht in den Tritt. „Sie hat eine schlechte Saison erwischt. Das nagt dann natürlich am Selbstvertrauen“, weiß Kovac.

Und so ist es nicht besonders verwunderlich, dass die Weilerinnen gegen Ende der Duelle schwächeln. Bei allen vier Pleiten und auch beim einzigen Remis brachte der ESV einen Vorsprung nicht ins Ziel. In Unetrop wurde ein 4:0 hergeschenkt, in Schwabhausen kam nach einer 4:3-Führung nichts mehr, bei den Leutzscher Füchsen versemmelte man ein 3:1, und in Großburgwedel lag Weil bereits mit 4:2 in Front. In allen Fällen musste sich der ESV mit 4:6 knapp geschlagen geben. Gegen Großburgwedel brachte es die Kovac-Equipe fertig, eine 5:1-Führung nicht in einen Erfolg umzuwandeln.

„Eigentlich sollte man meinen, dass das ein Problem der Konzentration ist. Aber es liegt an den Paarungen“, so Kovac. In der zweiten Runde spielen nämlich dann die gleichgesetzten Positionen gegeneinander. Da klemmt es bei den Weilerinnen dann hinten raus mächtig.

Der Blick auf Bilanzen unterstreicht das Gefälle innerhalb der Mannschaft. Während Spitzenkraft Ievgeniia Vasylieva 21 der bisher 26 Einzel für sich entschied und Charlotte Carey eine 16:9-Bilanz aufweist, kommt die Nummer drei, Eline Loyen, auf ein knapp positives Verhältnis von 9:8, während Anna Kirichenko gerade einmal zwei ihrer 16 Einzel-Begegnungen siegreich gestaltete. Ersatzfrau Volha Lazarkova aus der Zweiten weist eine 1:4-Bilanz aus. „Punkten wir nur vorne und im hinteren Paarkreuz kommt ein Zähler oder gar keiner, dann kann man einfach kein Match gewinnen“, so der Coach.

„Somit entspricht unsere aktuelle Platzierung auch unserem Leistungsstand“, ist Kovac ehrlich. Zumindest am Sonntag sollte ein deutlicher Sieg drin sein. Es geht ab 14 Uhr in der Sporthalle der Leopoldschule gegen die DJK Offenburg. Das Schlusslicht hat mit gewaltigen Personalproblemen zu kämpfen und ist damit schlicht zu schwach, um in Liga zwei etwas zu reißen. Die Nummer eins aus Russland, Kristina Kazantseva, hat scheinbar Schwierigkeiten in Sachen Visum, Lena Krapf (Position zwei) fällt nach einer Schulter-OP aus, und Petra Heuberger musste zuletzt aus privaten Gründen ebenso passen.

„Wir werden Offenburg natürlich nicht unterschätzen, aber es zählt nur ein klarer Sieg“, sagt Kovac, der in Bestbesetzung antreten kann. Auch Kirichenko, die zuletzt über Schmerzen im Fuß geklagt hat, ist am Start.

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